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DEMOSKOPIE/781: Sehr wenig Vertrauen in Staatengemeinschaft beim Klimaschutz (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 6. Dezember 2018

ARD-DeutschlandTrend

Sehr wenig Vertrauen in Staatengemeinschaft beim Klimaschutz


Derzeit findet die UN-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz statt. Dort beraten Delegierte aus 197 Ländern bis zum 14. Dezember über die Umsetzung des Pariser Abkommens. Ziel ist es, den Temperaturanstieg im Vergleich zum Vorindustriellen Zeitalter auf unter 2 Grad zu begrenzen. 55 Prozent sind eher nicht überzeugt, dass die internationale Staatengemeinschaft die Probleme, die aus dem Klimawandel resultieren, bewältigen kann. 30 Prozent sind davon überhaupt nicht überzeugt. Das hat eine Umfrage des ARD-DeutschlandTrends von Montag bis Dienstag dieser Woche ergeben. Nur 14 Prozent der Deutschen sind voll und ganz überzeugt bzw. eher überzeugt davon, dass die internationale Staatengemeinschaft die Probleme, die aus dem Klimawandel resultieren, bewältigen kann.

Konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz werden unterschiedlich beurteilt: 92 Prozent sind der Ansicht, dass der Ausbau erneuerbarer Energien eine sinnvolle Maßnahme ist, um den Klimawandel zu begrenzen. 90 Prozent halten strengere Umweltschutzauflagen für die Industrie für sinnvoll, 69 Prozent sagen ein schnellerer Ausstieg aus der Kohle bei der Stromerzeugung sei sinnvoll. Knapp zwei Drittel (62 Prozent) betrachten höhere Preise für Flugreisen für eine sinnvolle Maßnahme. Nur 26 Prozent der Befragten halten es für sinnvoll, die Anschaffung und den Unterhalt von Autos mit Verbrennungsmotoren teurer zu machen.

Wenn man nach der Veränderung des eigenen Verhaltens mit Blick auf den Klimaschutz fragt, ergibt sich ein differenziertes Bild: Eine deutliche Mehrheit von 77 Prozent gibt an, dass sie beim Einkauf von Waren des täglichen Bedarfs ihr Verhalten mit Blick auf den Klimaschutz bereits geändert haben. Bei der Nutzung des Autos sagen das 46 Prozent; bei der Wahl des Stromanbieters 42 Prozent. Bei der Nutzung des Flugzeugs sagen 25 Prozent, dass sie ihr Verhalten geändert haben; 40 Prozent sagen, dass sie ihr Verhalten nicht geändert haben und 34 Prozent der Befragten sagen, dass sie kein Flugzeug nutzen.


Befragungsdaten
  • Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
  • Fallzahl: 1.002 Befragte
  • Erhebungszeitraum: 03.12..2018 bis 04.12.2018
  • Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
  • Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe/Dual Frame
  • Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
    * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

Die Frage im Wortlaut:

Derzeit findet die UN-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz statt. Wie sehr sind Sie davon überzeugt, dass die internationale Staatengemeinschaft die Probleme, die aus dem Klimawandel resultieren, bewältigen kann?

voll und ganz überzeugt
eher überzeugt
eher nicht überzeugt
überhaupt nicht überzeugt

Ich nenne Ihnen einige Maßnahmen, die zum Klimaschutz beitragen können. Bitte sagen Sie mir jeweils, ob diese Maßnahme Ihrer Meinung nach sinnvoll oder nicht sinnvoll zur Begrenzung des Klimawandels ist.

  • strengere Umweltschutzauflagen für die Industrie
  • ein schnellerer Ausstieg aus der Kohle bei der Stromerzeugung
  • der Ausbau erneuerbarer Energien
  • höhere Preise für Flugreisen
  • Anschaffung und Unterhalt von Autos mit Verbrennungsmotor teurer machen
  • bei Autos ein Umstieg von Verbrennungs- auf Elektroantrieb

sinnvoll
nicht sinnvoll

Und haben Sie persönlich mit Blick auf den Klimaschutz in den letzten Jahren Ihr Verhalten [...] bereits geändert?

- bei der Wahl des Stromanbieters
- bei der Nutzung des Flugzeugs
- bei der Nutzung eines Autos
- beim Einkauf von Waren des täglichen Bedarfs

ja nein **trifft nicht zu / nutze kein Flugzeug, Auto / nutze, habe kein Auto

*

Quelle:
Presseinformation vom 6. Dezember 2018
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts)
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln
Pressestelle - Telefon: 0221/220-7100
E-Mail: wdrpressedesk@wdr.de
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Dezember 2018

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