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WISSENSCHAFT/1029: Helmholtz fördert neue Ausgründungen (idw)


Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren - 08.06.2010

Helmholtz fördert neue Ausgründungen


Die Helmholtz-Gemeinschaft hat vier weitere Ausgründungsvorhaben ausgewählt, die durch Gelder aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds gefördert werden. Die Projekte werden durch die Maßnahme Helmholtz-Enterprise mit jeweils 100.000 Euro in der kritischen Startphase unterstützt. Die Förderung von Ausgründungen ist Teil der Technologietransferstrategie der Helmholtz-Gemeinschaft.

"Zur Mission der Helmholtz-Gemeinschaft gehört auch der wirkungsvolle Transfer von Erkenntnissen aus der Forschung in die wirtschaftliche Nutzung, denn nur durch echte Innovationen können wir Lebensqualität und Wohlstand sichern. Daher unterstützen wir die Ausgründung von Unternehmen aus der Helmholtz-Forschung nicht nur durch gründliche Beratung, sondern fördern ausgewählte Start-Ups in der besonders kritischen Startphase auch finanziell", sagt Dr. Rolf Zettl, Geschäftsführer der Helmholtz-Gemeinschaft. "Die Fördermaßnahme Helmholtz-Enterprise konnten wir dank des Paktes für Forschung und Innovation ins Leben rufen. Aus einem Teil des jährlichen Aufwuchses wurde der Impuls- und Vernetzungsfonds eingerichtet, aus dem wir nicht nur Maßnahmen zur weiteren Steigerung der Exzellenz in der Forschung, zur Talentförderung und zur Chancengleichheit finanzieren, sondern auch mit Helmholtz-Enterprise die Gründung von Unternehmen unterstützen."

Mit der vollen Fördersumme von jeweils 100.000 Euro aus dem Fonds und mindestens der gleichen Summe aus dem jeweiligen Helmholtz-Zentrum stehen den Zentren damit für ein Jahr zusätzliche Mittel zur Finanzierung von Personal in der Ausgründungsphase zur Verfügung.

Zugleich können die Gründer zielgerichtet ihre Ausgründung weiterentwickeln. Mit Helmholtz-Enterprise unterstützt die Helmholtz-Gemeinschaft Ausgründungsideen, die das Potenzial haben, sich auf dem Markt zu bewähren. Die geförderten Ausgründungsideen haben das Gutachtergremium aus externen Experten überzeugt, weil sie eine große Verbesserung gegenüber bisher vorhandenen Technologien darstellen und ein Markt dafür vorhanden ist, so dass die Erfolgschancen hoch sind.

Die Förderung von 100.000 Euro erhalten vier Projekte:

• "MRI.Tools" aus dem Max-Delbrück-Centrum in Berlin-Buch

• Das Vorhaben "Metallschaum" aus dem Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie

• das Projekt "InfoDabble" aus dem Helmholtz-Zentrum München

• und die Firma "Windfit UG" aus dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Seit 2005 wurden 50 Gründungsvorhaben durch das Förderprogramm Helmholtz Enterprise gefördert, mit den jetzt dazugekommenen Ausgründungen wächst die Zahl der vom Fonds profitierenden Unternehmen auf 55. Etwa die Hälfte der geförderten Vorhaben ist inzwischen am Markt erfolgreich.


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Die Vorhaben und Ansprechpartner in den Helmholtz-Zentren:

MRI.Tools - schärfere Bilder von bewegten Organen
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC), Berlin-Buch

Die Ausgründer haben mit ihrem Vorhaben MRI.Tools innovative Komponenten für die bildgebende Methode der Magnetresonanztomografie entwickelt, darunter auch das Zubehörgerät "easy-ACT", um bewegte Organe wie das Herz abzubilden, innovative Hochfrequenzantennen und ein neuartiges Warnsystem für den sicheren Umgang mit hohen Magnetfeldern. Die Zusatzgeräte können an bestehende MRI-Anlagen angeschlossen werden und erweitern die diagnostischen Möglichkeiten beträchtlich.
Ausgründer: Prof. Dr. Thoralf Niendorf, Dr. Ing. Tobias Frauenrath, Jan Rieger


Metallschaum - Leichtbaumaterial aus Aluminiumschaum-Sandwich-Strukturen
Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB)

Gefördert wird die Ausgründung einer Firma, die ein neuartiges Leichtbaumaterial auf der Basis von Alumi-niumschaum herstellen kann. Das am HZB entwickelte Aluminiumschaum-Sandwich ist weltweit der einzige Verbundwerkstoff, der ohne Klebstoffe aus einem Material gefertigt werden kann. Daher ist das Leichtbau-material extrem robust und kann - anders als andere Verbundwerkstoffe - problemlos mit konventionellen Schweiß- und Verbundtechniken weiter verarbeitet werden. Das neuartige Leichtbaumaterial kann groß-technisch produziert werden.
Ausgründer: Dr. Manas Mukherjee, Dr. Ing. Hans-Wolfgang Seelinger, Heiner Pohl


InfoDabble - Durchblick durch die Datenflut
Helmholtz-Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (HMGU)

Das Unternehmen InfoDabble bietet Lösungen und Dienstleistungen für das Wissensmanagement und die Generierung und Interpretation von Wissen an. Die Software basiert auf Semantic Web Technologien, die die Bedeutung von Informationen erkennen. Sie ermöglicht den Kunden, themenspezifisches Wissen wesentlich schneller als bisher zu erfassen (Speed Reading), zu strukturieren und viele Informationsquellen gleichzeitig semantisch zu integrieren und zu bearbeiten. Die Dienstleistungen und die Software von InfoDabble können insbesondere langfristige und risikoreiche Entscheidungen der Pharmabranche und das effiziente Management der immensen Datenmengen der modernen biomedizinischen Forschung unterstützen.
Ausgründer: Dr. Volker Stümpflen, Prof. Dr. Hans-Werner Mewes


Windfit UG - Probleme rechtzeitig erkennen und warten
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

Die Ausgründung Windfit UG aus dem DLR entwickelt und vermarktet Mess- und Sensorik-Technologien aus der Luftfahrt für die Anwendung in Windkraftanlagen. Windfit bietet den Betreibern von Windkraftanlagen einen deutlichen Mehrwert, indem sie es ermöglicht, mit Hilfe dieser Technologiekomponenten Probleme an Rotoren und Turbinen ihrer Anlagen bereits im Vorfeld zu erkennen. Reparaturen und Wartungsmaßnahmen können so rechtzeitig ergriffen werden. Ernste Schäden und langes Warten auf die notwendigen Wartungskräne werden vermieden und die Ausfallzeit der Anlage verkürzt sich. Auch zur optimalen Justierung der Windkraftanlage lassen sich die Mess- und Sensoriktechnologien nutzen.
Ausgründer: Prof. Dr. Stefan Levedag, Max Abildgaard


Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit fast 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 16 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

Weitere Informationen unter:
http://www.helmholtz.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution422


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren,
Thomas Gazlig, 08.06.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Juni 2010