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WISSENSCHAFT/1309: Die Max-Planck-Gesellschaft trifft sich in Saarbrücken (idw)


Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. - 14.06.2016

Die Max-Planck-Gesellschaft trifft sich in Saarbrücken

67. Jahresversammlung mit rund 600 Teilnehmern aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft


Am 15. und 16 Juni trifft sich die Max-Planck-Gesellschaft in Saarbrücken zu ihrer 67. Jahresversammlung. Dabei kommen neben den Direktorinnen und Direktoren der Max-Planck-Institute und den Fördernden Mitgliedern der Gesellschaft auch die wichtigsten Entscheidungsgremien der Forschungsorganisation zusammen. Das Jahrestreffen am Exzellenzstandort der Informatik- und Computerwissenschaften steht ganz im Zeichen der Digitalisierung. So werden bei der Festversammlung zum Abschluss Experten verschiedener Disziplinen auf einem Podium über Chancen und Risiken des "Internets der Dinge" diskutieren. Die Keynote Lecture hält der renommierte Kryptografie-Experte und Turing-Preisträger Adi Shamir vom Weizmann-Institut in Rehovot, Israel.

Die Max-Planck-Gesellschaft erwartet bei ihrem Jahrestreffen rund 600 Gäste aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft. Angekündigt haben sich auch die Ministerpräsidentin des Saarlandes Annegret Kramp-Karrenbauer, der Präsident der Universität des Saarlandes Volker Linneweber und mehrere Max-Planck-Nobelpreisträger. Das Jahrestreffen steht ganz unter der Überschrift "Die Herausforderung der Digitalisierung für unsere Gesellschaft". "Saarbrücken bietet für dieses gesellschaftlich wichtige Thema eine ideale Kulisse", so Präsident Martin Stratmann. "Denn die Max-Planck-Gesellschaft ist an der Saar mit zwei Instituten in den Bereichen Informatik und Softwaresysteme vertreten."

Die Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Informatik und des Max-Planck-Instituts für Softwaresysteme sind neben ihrer starken internationalen Orientierung eng in die regionalen Forschungsnetzwerke eingebunden, so beispielsweise beim Exzellenzcluster Multimodal Computing and Interaction (MMCI) der Universität des Saarlandes. Ausdruck der führenden Stellung des Standorts in den Computerwissenschaften ist auch das Projekt imPACT (Privacy, Accountability, Compliance and Trust in the Internet), das mit dem höchstdotierten Preis für Grundlagenforschung in Europa, dem ERC Synergy Grant, gefördert wird. Forscherteams um die Principal Investigators Michael Backes, Professor an der Universität des Saarlandes, Peter Druschel und Rupak Majumdar, Direktoren am MPI für Softwaresysteme, und Gerhard Weikum, Direktor am MPI für Informatik, entwickeln dabei aufbauend auf analysierte Sicherheitsrisiken neue Modelle, Methoden und Werkzeuge, um ein sicheres Internet der Zukunft zu bauen.

Auftakt im Günter-Hotz-Hörsaal der Universität

Die 67. Jahresversammlung beginnt am Mittwochabend mit dem Wissenschaftlichen Eröffnungsvortrag, den Gerhard Weikum, Geschäftsführender Direktor am MPI für Informatik, im Günter-Hotz-Hörsaal der Universität hält. Im Anschluss findet auf Einladung der Saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer ein Empfang im Saarbrücker Schloss statt. Das Jahrestreffen steht auch im Zeichen der Gremiensitzungen der Max-Planck-Gesellschaft. Die Sektionen beraten über ihre Berufungsverfahren, Senat und Verwaltungsrat tagen ebenso wie die aus Wissenschaftlichen und Fördernden Mitgliedern bestehende Mitgliederversammlung, die den aktuell erscheinenden Jahresbericht 2015 verabschiedet. Dieser enthält neben den zentralen Daten und Fakten auch drei Berichte über Forschungsprojekte aus den drei Sektionen: Martin Wikelski, Direktor am Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell, beschreibt die neuen Möglichkeiten zur Betrachtung globaler Tierwanderungen durch das weltraumgestützte ICARUS-System, ein Team um Gerd Leuchs, Direktor am MPI für die Physik des Lichts in Erlangen, thematisiert den Stand optischer Quantentechnologien und Ulrich Becker, Direktor am MPI für Sozialrecht und Sozialpolitik in München, analysiert die Schwierigkeiten, europäische Solidarität in der Flüchtlingskrise zu schaffen.

Hochkarätiges Podium zum "Internet der Dinge"

Am Donnerstagabend findet im Industriedenkmal Alte Schmelz, St. Ingbert, die Festversammlung statt. Thema ist dann "Das Internet der Dinge" und damit das Konzept, dass herkömmliche Alltagsgegenstände immer stärker miteinander sowie mit dem Internet vernetzt werden. So soll sich nach Angaben des größten Netzwerke-Anbieter Cisco die Menge der weltweit miteinander verbundenen Gegenstände von derzeit 25 Milliarden auf 50 Milliarden im Jahr 2020 verdoppeln. Der international renommierte Kryptologie-Experte Adi Shamir, Träger des Turing Award 2002 (in der Informatik das Äquivalent zum Nobelpreis), wird sich als Keynote-Speaker den damit verbundenen Herausforderungen insbesondere im Bereich der Datensicherheit widmen. Im Anschluss daran wird Shamir, der am Weizmann-Institut der Wissenschaften in Rehovot, Israel forscht, seine Thesen mit den Max-Planck-Direktoren Dietmar Harhoff, MPI für Innovation und Wettbewerb, und Ulrich Sieber vom MPI für ausländisches und internationales Strafrecht sowie Joachim Buhmann, Direktor des Instituts für Maschinelles Lernen an der ETH Zürich, im Rahmen eines Podiums "Das Internet der Dinge: Chancen für Innovation - Herausforderungen für Cyber Security" vertiefen. Moderiert wird das Podiumsgespräch von Tobias Kollmann, Lehrstuhlinhaber für E-Business und E-Entrepreneurship an der Universität Duisburg-Essen.

Über die Max-Planck-Gesellschaft

In den derzeit 83 Max-Planck-Instituten und Forschungseinrichtungen betreiben derzeit (Stichtag 1.1.2016) rund 6000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, etwa 7.600 Postdocs, Doktorandinnen und Doktoranden sowie studentische Hilfskräfte und rund 1400 Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler Grundlagenforschung in den Natur-, Lebens- und Geisteswissenschaften. Gegründet wurde die Max-Planck-Gesellschaft 1948 als Nachfolgeorganisation der seit 1911 bestehenden Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Seither sind 18 Nobelpreisträger aus ihren Reihen hervorgegangen. Die Institute sind von internationalem Rang und ziehen Spitzenforscher aus aller Welt an. Neben fünf Auslandsinstituten betreibt die MPG 16 Max Planck Center mit Forschungseinrichtungen wie der amerikanischen Princeton University, der Universität Sciences Po in Paris, Frankreich, dem University College London oder der Universität Tokio in Japan. Je zur Hälfte finanziert von Bund und Ländern, verfügte die Max-Planck-Gesellschaft 2015 über eine Grundfinanzierung von rund 1,64 Milliarden Euro.

JE/CB

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution207

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.,
Barbara Abrell, 14.06.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Juni 2016

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