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WISSENSCHAFT/1453: Forschung und Innovation transparenter machen (BMBF)


BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung - 02.09.2019

Forschung und Innovation transparenter machen

Ab September 2019 arbeiten weitere sieben Forschungsprojekte an der Verbesserung der Forschungs- und Innovationsindikatorik


Wie kann man Wissensflüsse in Zeiten des globalen Wandels und der Digitalisierung besser verstehen? Was zeichnet die innovativen Unternehmen von heute und morgen aus? Kann man innovatives Verhalten von Privathaushalten erfassen? Welche Charakteristika des forschungsbasierten Wissensaustauschs zwischen Hochschulen, Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft sind dafür verantwortlich, dass nachhaltige Innovationen entstehen? Diesen Fragen werden Forscherinnen und Forscher in sieben Verbund- und Einzelprojekten in den nächsten drei Jahren nachgehen. Gefördert werden die Projekte im Rahmen der zweiten Förderrunde der Richtlinie "Weiterentwicklung der Indikatorik für Forschung und Innovation" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

"Das Forschungs- und Innovationsgeschehen entwickelt sich ständig weiter. Neue Themenfelder und Phänomene führen dazu, dass das Indikatorsystem ebenfalls weiterentwickelt werden muss. Die zur Förderung ausgewählten Projekte werden zu dieser Weiterentwicklung maßgeblich beitragen." sagte der Parlamentarische Staatssekretär im BMBF, Dr. Michael Meister, MdB. "Im Ergebnis wird die Leistungsfähigkeit des Forschungsstandorts Deutschland besser erfasst und sichtbar werden." Pro Jahr stellt das BMBF den Projekten eine Fördersumme von einer Million Euro zur Verfügung.

Diese Projekte starten zwischen September und Oktober 2019:

Die Technische Universität München und das Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim werden Interaktionen innovativer Unternehmen untereinander sowie mit Wissenschaftseinrichtungen messen. Dabei werden Online-Informationen, wie beispielsweise Website-Verlinkungen, soziale Medien und Plattformen genutzt, um ein Interaktionsnetzwerk zu generieren. Die Wissenschaftler analysieren anschließend den Beitrag, den Netzwerke zur Erklärung von unternehmerischem Erfolg leisten.

Die Technische Informationsbibliothek Hannover koordiniert ein Verbundprojekt, bei dem deutsche Forschungsberichte durch Textmining-Verfahren aufgearbeitet werden. Die vorgehaltenen Dokumente sollen Förderern, der Wissenschaft und der Öffentlichkeit leichter zugänglich gemacht werden. Ziel ist es, eine Datengrundlage für neue Indikatoren zu schaffen, die für Evaluierungen genutzt werden kann.

Das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung Karlsruhe koordiniert ein Verbundprojekt in dem Indikatoren zur Quantifizierung von Wissensströmen innerhalb von Innovationssystemen entwickelt werden. Dabei legen die Forscher den Fokus auf die Erfassung impliziten Wissens und informeller Austauschbeziehungen. Um diese Wissensflüsse zu identifizieren und messbar zu machen, werden neue Datenquellen erschlossen.

Die Technische Hochschule Köln forscht zu Altmetriken, den alternativen Kennzahlen zu den traditionellen bibliometrischen Indikatoren. Ziel ist es, eine belastbare Indikatorik zu entwickeln, die den gesellschaftlichen Impact von Forschung abbildet.

Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung in Berlin wird zusammen mit der Technischen Universität Berlin ein Instrumentarium zur Erfassung von kollaborativen online-basierten Innovationsprozessen im Haushaltssektor entwickeln. Dabei werden die Wissenschaftler Innovationsaktivitäten dezentral organisierter Nutzer-Communities in drei Handlungsfeldern der Nachhaltigkeit Energie, Verkehr und Stadtentwicklung analysieren.

Die Georg-August-Universität Göttingen und die Hochschule Darmstadt untersuchen den kausalen Zusammenhang zwischen regionalem Wissenstransfer und seinem Beitrag zu Innovationen mit Nachhaltigkeitsbezug. Die Forscher werden analysieren, welche strukturellen Charakteristika von Wissenstransfersystemen dafür verantwortlich sind, dass es zu nachhaltigen Innovationen kommt.

Das CHE Gemeinnütziges Centrum für Hochschulentwicklung in Gütersloh beschreibt Wege von Forschung und Entwicklung hin zu Sozialen Innovationen innerhalb der Hochschule, wobei der Fokus auf den Bereichen Pflegewissenschaften sowie Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie liegt. Dabei werden unter anderem die Vorbedingungen analysiert, die Hochschulen schaffen müssen, um Soziale Innovationen hervorzubringen. Im Projekt soll eine Indikatorik entwickelt werden, die die Prozesse, Wege und Wirkungen Sozialer Innovationen aus Hochschulen abbildet.

Ausgewählt wurden die Projekte von einer unabhängigen Expertenjury unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Hanna Hottenrott (TU München).

Die weiteren Jurymitglieder waren:
Prof. Dr. Arne Bathke (Universität Salzburg), Dr. Heike Belitz (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung), Prof. Dr. Kerstin Ettl (Universität Siegen), Prof. Dr. Oliver Falck (ifo, LMU München), Prof. Dr. Lutz M. Hagen (TU Dresden), Prof. Dr. Carolin Häussler (Universität Passau), Dr. Katja Mayer (Zentrum für Soziale Innovation Wien), PD Dr. Jan-Hendrik Passoth (TU München), Prof. Dr. Sebastian Pfotenhauer (TU München), Prof. Dr. Marion Poetz (Copenhagen Buisiness School), Prof. Dr. Karoline Rogge (Fraunhofer ISI und University of Sussex), Dr. Klaus Schuch (Zentrum für Soziale Innovation Wien) und Dr. Matthias Weber (Austrian Institute of Technology).

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Quelle:
Pressemitteilung 093/2019 vom 02.09.2019
BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. September 2019

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