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MELDUNG/005: Beteiligung privater Gläubiger an der Unterstützung für Griechenland (BMF)


Bundesministerium der Finanzen (BMF) - Newsletter vom 30. Juni 2011

Beteiligung privater Gläubiger an der Unterstützung für Griechenland


Der Bundesfinanzminister und der "Deutsche Bank"-Chef informierten über die Ergebnisse eines Treffens der Vertreter deutscher Großbanken im BMF. Bei der Unterredung einigten sich die Beteiligten auf eine gemeinsame Erklärung zur Aufrechterhaltung der Finanzierung Griechenlands durch die deutsche Finanzwirtschaft.

Bundesminister Dr. Schäuble und Dr. Ackermann zeigten sich sehr erleichtert über und dankbar für die Entscheidung des griechischen Parlaments vom Vortag für ein umfangreiches Sparpaket zur Stabilisierung der griechischen Staatsfinanzen.

Der Bundesfinanzminister äußerte seinen Respekt vor der Entscheidung der griechischen Volksvertretung und richtete den Blick in die Zukunft. "Wir brauchen eine verlässliche Perspektive, wie es weitergeht." Diese solle mit den Stabilisierungsanstrengungen der Mitglieder der Eurozone und des Internationalen Währungsfonds (IWF) geschaffen werden. Unumgänglich sei bei diesen Hilfsanstrengungen eine freiwillige Beteiligung des privaten Finanzsektors. Diese sei "aus Gründen der Fairness und der Gerechtigkeit und aus richtig verstandenem Eigeninteresse an der Stabilität Griechenlands" notwendig. Für die weitestgehende Einhaltung der bisherigen Zusagen der deutschen Finanzwirtschaft in Bezug auf die griechische Staatsschuldenkrise sprach Minister Dr. Schäuble deren Vertretern seinen "dankbaren Respekt" aus.

Der "Deutsche Bank"-Chef drückte die Bereitschaft der deutschen Finanzwirtschaft aus, sich weiter an den Unterstützungsmaßnahmen für Griechenland zu beteiligen. "Wir sind überzeugt, dass Griechenland geholfen werden muss." Über eine Beteiligung maßgeblicher deutscher Finanzinvestoren herrsche Einigkeit. Lediglich die genaue Ausgestaltung dieses Engagements müsse noch verhandelt werden. Fest stehe schon jetzt, dass zumindest für bis einschließlich 2014 fällig werdende Anleihen jedes beteiligte Institut Finanzierungen wieder zur Verfügung stellen werde. Dies geschehe im Rahmen der wirtschaftlichen und rechtlichen Möglichkeiten und der noch festzulegenden europäischen Finanzierungsstrukturen Griechenlands. Es gehe dabei insgesamt um ca. zwei Milliarden Euro.

Sowohl der Bundesfinanzminister als auch der "Deutsche Bank"-Chef zeigten sich ausdrücklich zuversichtlich, eine Einigung auch in den Detailfragen bis zum 3. Juli 2011 erzielen zu können.


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Quelle:
BMF-Newsletter vom 30.06.2011
Herausgegeben vom Referat K (Kommunikation) des
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Juli 2011