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OFFENER BRIEF/016: Unterstützung für Aminatou Haidar gefordert (Projekt beGeG(e)Nung)


Projektgruppe Westsahara beim Kreisjugendring Köpenick e.v.

Offener Brief an Bundeskanzlerin Merkel
Rückkehrmöglichkeit für Aminatou Haidar gefordert


- Offener Brief -

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Merkel,

die sahrauische Menschenrechtsaktivistin Aminatou Haidar ist am 13. November 2009 bei ihrer Rückkehr aus den USA, wo sie mit dem Civil Courage Price 2009 ausgezeichnet wurde, von den marokkanischen Behörden verhaftet worden.

Anlass für die Verhaftung war, dass sie bei ihrer Einreise auf die Ausstiegskarte "Westsahara" geschrieben hatte und damit zum Ausdruck brachte, dass sie die Besatzung ihres Landes durch Marokko nicht anerkennt. Aminatou Haidar wurde der Pass abgenommen und unverzüglich nach Spanien abgeschoben. Am Flughafen von Lanzarote befindet sich Frau Haidar seit nunmehr vier Wochen im Hungerstreik, um ihrer Forderung nach einer Rückkehr in die Westsahara Gehör zu verschaffen.

Auch viele andere sahrauische MenschenrechtsaktivistInnen sind im Gefängnis oder ohne Freizügigkeit. Sieben von ihnen werden seit dem 08.10.09 in unwürdigen, Gefangenenrechte verletzenden, Bedingungen festgehalten. Ihnen droht die Anklage vor einem Militärgericht.

Die Sahrauis haben zum Ausdruck gebracht, dass sie mit dem Schicksal Aminatou Haidars das ihres Volkes verbinden. Seit fast 35 Jahren ist der Konflikt um ihr besetztes Land nicht gelöst, ihnen wird das Grundrecht auf Selbstbestimmung der Völker verwehrt. Sollte es der internationalen Gemeinschaft nicht gelingen, Haidars Kampf um ihre Rechte wirksam zu unterstützen, schwindet auch die letzte Hoffnung der Sahrauis auf eine friedliche Lösung des Westsaharakonfliktes.

Auch die EU-Präsidentschaft und der UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon üben jetzt Druck auf Marokko aus, damit die 43-jährige Haidar in ihre Heimat zurückkehren kann. Wir appellieren an die Bundesregierung sich diesen Bemühungen anzuschließen.

Wir fordern sie auf, gegen die Völker- und Menschenrechtsverletzungen Marokkos zu protestieren und sich mit größtem Nachdruck einzusetzen für:

die Rückkehrmöglichkeit von Aminatou Haidar nach El Aaiun (Hauptstadt der Westsahara),

die sofortige und bedingungslose Freilassung aller sahrauischen politischen Gefangenen in den besetzten Gebieten der Westsahara und Marokkos,

die Umsetzung des im UN-Friedensplan von 1991 vorgesehenen freien und demokratischen Referendums für die Westsahara

Damit das Selbstbestimmungsrecht der Sahrauis gesichert wird.



Berlin, den 17.12.2009

Projektgruppe 'Westsahara' beim Kreisjugendring Köpenick e.V.

westsahara@hdjk.de
http://www.begegnung.hdjk.de/


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Quelle:
Projektgruppe Westsahara
(beim Kreisjugendring Köpenick e.V.)
c/o Projekt beGEG(e)Nung des Kreisjugendring Köpenick e.V.
Seelenbinderstr. 54, 12555 Berlin
Telefon: +49 (0)30 65 01 51 45
E-Mail: :begegnung@hdjk.de
Internet: www.begegnung.hdjk.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Dezember 2009