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INTERVIEW/301: Migrationskonferenz Kampnagel - Nah! und solidarisch ...    Asmara Habtezion im Gespräch (SB)


Eritreer in Hamburg - Geschichte zweier Generationen

Interview mit Asmara Habtezion am 27. Februar 2016 auf Kampnagel in Hamburg


Unter den Bootsflüchtlingen, die über das Mittelmeer nach Europa kommen, sind die Eritreer stark vertreten. Über Eritrea und die dort herrschenden Fluchtgründe wissen die meisten Menschen hierzulande wenig. Über die Situation in dem kleinen Land am Horn von Afrika und die Lage der Eritreer in Deutschland konnte der Schattenblick am 27. Februar auf der International Conference of Refugees and Migrants in der Kulturfabrik Kampnagel zu Hamburg mit Asmara Habtezion, Gründerin der NGO Asmaras World, sprechen.


Asmara Habtezion am Tisch gegenüber SB-Redakteur - Foto: © 2016 by Schattenblick

Asmara Habtezion
Foto: © 2016 by Schattenblick


Schattenblick: Frau Habtezion, erzählen Sie uns bitte etwas über Ihren persönlichen Hintergrund, da Sie Deutsche mit eritreischen Wurzeln sind.

Asmara Habtezion: Meine Eltern waren beide Rebellen, die einst für die Unabhängigkeit Eritreas von Äthiopien gekämpft haben. Irgendwann sind sie vor dem Krieg geflohen und letztendlich in Hamburg gelandet. Ich bin in Saarbrücken geboren. Es war schwer für mich, hier in zwei Welten aufzuwachsen, denn damals war der Rassismus in Deutschland noch sehr stark. An meiner Schule waren wir insgesamt nur drei Afrikaner.

SB: Meinen Sie, der Rassismus hat hierzulande nachgelassen?

AH: Definitiv. Die Gesellschaft ist mittlerweile viel mehr vermischt. Also wenn ich jetzt durch die Straßen laufe oder gelegentlich eine Schule besuche und sehe, wie viele Kinder auch afrikanischer Abstammung sind, kann ich nur staunen. Es gab auch früher viele türkische Kinder und welche aus anderen Teilen des Nahen Ostens, aber Afrikaner waren immer eine kleine Minderheit. Deshalb wurde immer auf uns herumgehackt. Das war nicht ungefährlich.

SB: Wie sind Sie mit den eritreischen Flüchtlingen in Hamburg in Kontakt gekommen?

AH: Also meine Mutter ist eine stolze Eritreerin. Deshalb hat sie mich nach der Hauptstadt benannt und mich und meine Geschwister mit Liebe zum Vaterland erzogen. Als ich dann meine Landsleute hier als Flüchtlinge gesehen habe, war es für mich einfach eine Verpflichtung, ihnen zu helfen, denn meine Mutter hat uns immer den Zusammenhalt unter den Eritreern gepredigt.

SB: Wo sind Sie hier in Hamburg Landsleuten begegnet?

AH: Am Hauptbahnhof sowie auf eritreischen Feiern. Meine Mutter ist stark in der eritreischen Gemeinde in Hamburg involviert und setzt sich auch für die Frauenrechte ein. Auf verschiedenen Feiern habe ich dann die ersten eritreischen Flüchtlinge kennengelernt.

SB: Konnten Sie sich mit ihnen in ihrer Sprache verständigen?

AH: Ja, denn ich habe sie von zu Hause mitgebracht.

SB: Und wie heißt diese Sprache?

AH: Tigrinya.

SB: Und in diesem Zusammenhang haben Sie von den Sorgen der eritreischen Flüchtlinge erfahren?

AH: Genau. Ich habe sie erst einmal kennengelernt, mich einfach nur vorgestellt. Da war mir anfangs nicht bewußt, wie groß deren Probleme sind.

SB: Wann war das in etwa?

AH: Das war Ende 2013.

SB: Warum fliehen denn so viele Eritreer aus ihrem Land?

AH: Von außen läßt sich das schwer beurteilen. Fest steht, daß das Land durch Militärmacht entstanden ist. 1958 sind die Eritreer in die Opposition zur Regierung Äthiopiens getreten und mußten lange für die Unabhängigkeit kämpfen, die 1993 erreicht wurde. Infolgedessen ist der Staat bis heute militärisch geprägt. Durch das, was ich erfahren habe, bin ich zu der Ansicht gelangt, daß die alte Generation in Eritrea den Krieg noch nicht überwunden hat und die Jugend mit Militärmacht in die Schranken zu weisen versucht.

SB: Die Jugend fordert also die Veteranen des Unabhängigkeitskriegs heraus?

AH: Ja, aber sie kommt leider nicht gegen sie an und wandert deswegen aus. Der Generationskonflikt wird dadurch erschwert, daß Eritrea seit 2009 mit internationalen Wirtschaftssanktionen belegt ist und keinen nennenswerten Handel mit der Außenwelt betreiben kann. Dadurch ist die Regierung in Asmara praktisch dazu gezwungen worden, ihre Kommandowirtschaft fortzusetzen, statt sie zu lockern. Inzwischen wächst die Kritik am Regierungssystem. Viele Eritreer empfinden es als diktatorisch.

SB: Wie kam es zur Verhängung von Sanktionen?

AH: Eritrea hat Waffen, die es im Krieg gegen Äthiopien erbeutet hatte, weiterverkauft und wurde deshalb als terroristisch eingestuft. Ich weiß noch, daß als ich mich 2002 in Eritrea aufhielt, an der Grenze UN-Soldaten stationiert waren, die den Einhalt des Waffenstillstands mit Äthiopien garantieren sollten. Doch sie kamen dieser Aufgabe nicht nach. Eritrea wurde immer wieder attackiert. Deswegen hat der Präsident die UN-Truppen ausgewiesen - und auf einmal hieß es, Eritrea sei ein Schurkenstaat.

SB: Sind die Eritreer, die seit einiger Zeit nach Europa kommen, Ihrer Meinung nach als politisch Verfolgte im eigenen Land einzustufen?

AH: Anhand ihrer Schilderungen kann ich das nur bestätigen.

SB: Welches sind die Hauptprobleme der Eritreer, die Sie in Hamburg betreuen?

AH: Sie können nicht sprechen. Sie trauen sich nicht, ihre Meinung zu bekunden. Eritreer sind prinzipiell sehr zurückgezogen, lassen sich so gut wie alles gefallen, sagen immer nur "Ja", "Okay", "Kein Problem", aber innerlich brodelt es ohne Ende. Und weil sie nicht sprechen, werden sie mit den schlimmen Dingen, die sie bei ihrer Odyssee durch die muslimischen Länder Nordafrikas erlitten oder erlebt haben, nicht fertig.

SB: Wie gelangen die meisten Eritreer nach Europa - über den Sudan und dann über Ägypten?

AH: Nein, zuerst durch den Sudan und dann durch die Sahara, um zur Mittelmeerküste Libyens zu gelangen. Überall auf der Reise begegnen ihnen sehr üble Menschen, die sie schlachten und ausweiden, weil sie Christen sind. In der Sahara sind es die Organhändler, in Libyen sind es die Kämpfer der "Terrormiliz" IS. Die Eritreer, die den Spießrutenlauf überleben, sind fertig mit der Welt, wenn sie es nach Europa geschafft haben.

SB: Sie meinen traumatisiert?

AH: Ja, komplett traumatisiert und sie trauen sich nicht, über das, was sie gesehen haben oder ihren Mitreisenden geschehen ist, zu sprechen. Doch um in Deutschland zu bestehen, muß man aufstehen und reden. Man kann nicht einfach in einer Ecke sitzen - so kommt man nirgendwo hin.


Seitenansicht von Habtezion und SB-Redakteur, die sich am Tisch gegenüber sitzen - Foto: © 2016 by Schattenblick

Im Dialog vertieft
Foto: © 2016 by Schattenblick

SB: Sie haben irgendwann die Entscheidung getroffen, Ihren hier gestrandeten Landsleuten zu helfen. Was ist aber mit der alteingesessenen eritreischen Gemeinde? Wie haben die anderen Eritreer, die hier schon länger in Hamburg leben, die Ankunft ihrer verarmten, traumatisierten Landsleute empfunden - als Störenfriede oder als Menschen, die man unbedingt unterstützen muß?

AH: Die ältere Generation hier in Hamburg war am Anfang sauer. Sie unterstellte den Neuankömmlingen, durch ihre Berichte Eritrea schlechtzumachen und Lügen über das Land der Vorfahren zu verbreiten. Mit der Zeit und im Verlauf vieler Diskussionen hat sich das geändert. Gerade wir Jugendlichen haben den Eltern klargemacht, daß irgend etwas in Eritrea nicht stimmen kann, wenn so viele Landsleute ihr Leben riskieren, um nach Europa zu gelangen. Den Eritreern, die während des Kriegs gegen Äthiopien geflohen waren, die stolz auf die erkämpfte Unabhängigkeit des Landes waren und davon vielleicht träumten, irgendwann dorthin zurückzukehren, fiel es schwer zu akzeptieren, daß die Dinge dort schieflaufen. Am Ende dieses Generationenstreits begannen die älteren Mitglieder der Gemeinde, die Beweggründe der Flüchtlinge besser zu verstehen. Inzwischen gehen die meisten länger hier lebenden Eritreer auf die geflüchteten Landsleute zu und unterstützen sie auf verschiedenste Weise. Zu dieser positiven Entwicklung habe ich wohl auch beigetragen. Nicht wenige Flüchtlinge haben mich gegenüber meiner Mutter gelobt nach dem Motto: "Ach, Sie sind die Mutter von Asmara. Ihre Tochter ist so toll. Gott hat sie zu uns geschickt". Auf einmal hat sich das Blatt gewendet und meine Mutter war plötzlich mächtig stolz auf mich.

SB: Also ließ sich auf diesem Weg der Generationskonflikt bei Ihnen familienintern entschärfen?

AH: Das kann man irgendwie sagen.

SB: Welche Art von Hilfe lassen Sie Ihren Landsleuten hier in Hamburg zukommen?

AH: Ich gebe ihnen mentale Stärke, weil sie seelisch sehr geschwächt sind. Ich motiviere sie. Ich erkläre ihnen, daß sie in meinen Augen die mutigsten und stärksten Menschen sind, die ich jemals gesehen habe. Ich frage mich häufiger, nachdem ich die Geschichten gehört habe, ob ich auch losgezogen wäre, wenn ich in deren Haut gesteckt hätte. Ich habe des öfteren zu Hause gesessen, gegrübelt und gedacht: Wenn ich weiß, daß ich Organhändlern begegnen könnte, an den Halsabschneidern vom IS vorbei und in ein fast seeuntaugliches Boot steigen müßte, um nach Europa zu gelangen, würde ich das alles riskieren? Deswegen ziehe ich den Hut vor diesen Leuten. Sie haben unglaublichen Mut bewiesen.

SB: Sagten Sie nicht, Sie erteilten auch Sprachunterricht?

AH: Stimmt. Ich bringe den Leuten sowohl Deutsch als auch Umgangsformen bei, damit sie sich hier im gesellschaftlichen Alltag besser zurechtfinden. Ich lege großen Wert auf Diktate, denn meiner Erfahrung nach können viele Ausländer in Hamburg zwar Deutsch sprechen, aber nicht lesen oder schreiben.

SB: Wie läuft das konkret ab?

AH: Ich lese vor und sie müssen das Gesprochene niederschreiben.

SB: Sie lernen also die deutsche Rechtschreibung, nicht nur das Sprechen.

AH: Genau, aber nicht nur die Rechtschreibung. Ihnen muß die Bedeutung vieler Wörter, die sie zum Beispiel in amtlichen Briefen zu lesen bekommen, erklärt werden. Deswegen sind meine Schüler, wenn ich sie so nennen darf, angehalten, jedesmal die Hand zu heben und zu fragen, wenn sie ein vorgelesenes Wort nicht verstehen. Damit lernen speziell die Eritreer, aus sich herauszukommen.

SB: Wie lange machen Sie das schon?

AH: Seit acht Monaten und das dreimal die Woche.

SB: Und wie viele Schüler haben Sie denn?

AH: Derzeit habe ich um die 20 bis 30 Leute, die regelmäßig kommen. Einige fangen an, erscheinen dann immer weniger bis gar nicht mehr. Deswegen führe ich eine Anwesenheitsliste, um den Verlauf auch für mich zu dokumentieren. Insgesamt sind es weit über 300 Menschen, die bis jetzt daran teilgenommen haben.

SB. Habe ich Sie richtig verstanden, daß Sie Ihre Schützlinge auch bei Behördengängen begleiten?

AH: Ja. Das mache ich täglich.

SB: Nur bei der Ausländerbehörde oder auch zu anderen Stellen?

AH: Sowohl als auch. Sie brauchen in verschiedenen Situationen, zum Beispiel bei Ärzten und Anwälten, sprachliche Unterstützung. Mit einigen von ihnen habe ich schon die unglaublichsten Arztbesuche hinter mich gebracht. Eine der schlimmsten Erfahrungen für mich war, als ich jemanden zu einer Therapiesitzung begleiten mußte.

SB: Die Person war traumatisiert?

AH: Ja. Sie war völlig am Ende und mußte deshalb dringend zur Therapie. Ich bin als Dolmetscherin mitgegangen. Ich hatte keine Ahnung, worauf ich mich dabei einlasse. An so etwas teilzunehmen, ging mir sehr nah, vielleicht zu nah. Danach dachte ich, ich müßte mich selbst bei der Psychologin für eine Therapiesitzung anmelden.


Asmara Habtezion im Porträt - Foto: © 2016 by Schattenblick

Foto: © 2016 by Schattenblick

SB: Was meinen Sie - finden sich die Eritreer in Hamburg gut zurecht?

AH: Nein, überhaupt nicht.

SB: Weil sie große Probleme haben?

AH: Ja, sie gehen eher unter, verglichen mit Leuten aus Syrien oder Afghanistan, die weitaus selbstbewußter sind und auch meistens Englisch können. Die wenigsten Eritreer können Englisch. Hinzu kommt, daß die Eritreer eine kleine Sprachgemeinde bilden, während die Leute aus Nordafrika und dem Mittleren Osten alle Arabisch sprechen und dadurch in Europa ganz andere Anschlußmöglichkeiten finden. Dagegen fallen die Eritreer immer nach hinten zurück. Dieser Umstand war es, der mich auf die Idee brachte, den Eritreern die deutsche Sprache beizubringen. Hätte man mir vor fünf Jahren gesagt, daß ich mich irgendwo dreimal die Woche hinstellen und wildfremden Leuten Deutschunterricht erteilen würde, hätte ich gesagt: "Ich? Niemals!"

SB: In der Diskussionsrunde vorhin zum Thema Selbstorganisation haben Sie erzählt, Sie hätten eine eigene Nicht-Regierungsorganisation namens Asmaras World gegründet.

AH: Genau.

SB: Und was tut Asmaras World für den Menschen oder sagen wir mal für die Welt?

AH: Mit Asmaras World will ich anderen Leuten helfen, auf daß es ihnen gutgeht. Das Engagement kostet mich etwas Zeit und Kraft, aber im Endeffekt tut es mir nicht weh, und die Liebe, die Dankbarkeit und das Feedback, das ich von den Menschen bekomme, ist unbeschreiblich.

SB: Wie lautet Ihr Urteil über die Flüchtlingskonferenz? Halten Sie sie für gelungen?

AH: Zweifelsohne. Für mich ist es wunderbar zu sehen, wie die Menschen aus den verschiedenen Kulturen hier aufeinander treffen, sich alle friedlich begegnen und zu begreifen beginnen, daß sie alle im gleichen Boot sitzen. Bei den Diskussionen sind alle Beteiligten sitzengeblieben und haben jedem zugehört. Das zeigt, daß das Interesse an den Problemen der anderen und der gegenseitige Respekt vorhanden sind. Ich fand das sehr bewegend, denn ich habe ganz andere Sachen erlebt. Gerade in den Flüchtlingsunterkünften kommen die Leute manchmal nicht so gut miteinander klar. Dort habe ich viele Konflikte schlichten müssen.

SB: Unter den Eritreern oder zwischen Eritreern und anderen Volksgruppen?

AH: Meistens zwischen Eritreern und Flüchtlingen mit muslimischem Hintergrund, etwa aus Afghanistan, Syrien oder Albanien. Wie ich schon sagte, sind viele Eritreer traumatisiert und wenn sie seitens eines Moslems auch nur eine schlechte Äußerung zu hören oder einen bösen Blick zugeworfen bekommen, dann drehen sie durch. Einerseits haben die Eritreer ihre Fluchterlebnisse nicht verarbeitet, andererseits begreifen die Muslime nicht, wie sie von den Christen betrachtet werden. Ich bin in der glücklichen Lage, daß ich in so eine Unterkunft gehen und mit jedem reden kann. Ich bin ein neugieriger Mensch und kann mit Unbekannten leicht in Kontakt treten nach der Art: "Wo kommst du her?" "Warum bist du hier?" "Geht es dir gut?" "Was brauchst du?" und so weiter.

SB: Vorhin sagten Sie, daß der Rassismus in Deutschland in den beiden letzten Jahrzehnten nachgelassen hat. Muß man angesichts der vielen fremdenfeindlich motivierten Straftaten der letzten Monate nicht befürchten, daß sich die Stimmung zum Schlechteren wendet, oder glauben Sie, daß es in Deutschland inzwischen genügend Menschen gibt, die bereit sind, die Willkommenskultur, was auch immer man darunter verstehen soll, zu verwirklichen?

AH: Leider verschlechtern sich die Verhältnisse in Deutschland und zwar immens. Ich gebe daran den Medien schuld, denn sie reden ununterbrochen der "Flüchtlingskrise" das Wort. Mittlerweile kann ich das Wort Flüchtlinge nicht mehr hören. Für mich ist es eine Kategorisierung, die Distanz schafft. Bei den Flüchtlingen handelt es sich um Menschen wie Sie und ich. Das wollen viele nicht wahrhaben. Ich habe einige Seminare mitgemacht, wo alle sagen "die Flüchtlinge", "die Flüchtlinge", aber keiner hat mit denen Kontakt. Und dann kommt immer wieder das Argument der Sprachbarriere. Dagegen habe ich mich verwahrt. Ich habe den Leuten erzählt, daß ich mit Roma rede, daß ich mit Afghanen rede, und wenn ich die Sprache der Leute nicht beherrsche, dann rede ich mit Händen und Füßen. "Ich kann mit denen zwei Stunden reden - also kommen Sie mir bitte nicht so!" Aber dauernd bekommt man nur "die Flüchtlinge", "Flüchtlingskrise", "Flüchtlingsstopp" zu hören.

Es kommen Menschen aus verschiedenen Ländern und mit unterschiedlichen Motiven nach Europa und Deutschland. Man kann sie nicht alle einfach in eine Schublade packen und sagen "die Flüchtlinge". Aber so sehen es viele Leute mittlerweile, und das ist, finde ich, sehr gefährlich. Das ist genauso, als würde man alle Afrikaner über einen Kamm scheren. Afrika ist doch ein riesiger Kontinent mit unzähligen Volksgruppen.

SB: Wollen Sie damit sagen, daß man mit vereinfachten Begriffen wie "die Flüchtlinge" oder "die Afrikaner" Angst vor dem Fremden schürt?

AH: Ganz genau.

SB: Vielen, vielen Dank, Asmara Habtezion.


Asmara Habtezion mit Mikrophon in der Hand berichtet auf der Flüchtlingskonferenz von eigenen Erfahrungen - Foto: © 2016 by Schattenblick

Asmara Habtezion mitten drin!
Foto: © 2016 by Schattenblick


Bisherige Beiträge zur Hamburger Flüchtlingskonferenz im Schattenblick unter
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