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GEWERKSCHAFT/154: Equal Pay Day - Frauen verdienen mehr (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 20. März 2014

Equal Pay Day: Frauen verdienen mehr - Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und existenzsichernde Erwerbseinkommen



Berlin, 20.03.2014 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kritisiert den absoluten Stillstand beim Abbau der Entgeltungleichheit zwischen Männern und Frauen. So verdienen seit Jahren Frauen in Deutschland im Durchschnitt circa 22 Prozent weniger als Männer.

"Die Verwirklichung des Equal-Pay-Grundsatzes durch die Einführung eines Entgeltgleichheitsgesetzes ist unverzichtbar", unterstrich Stefanie Nutzenberger, Mitglied des ver.di-Bundesvorstandes. Die Vereinbarungen im Koalitionsvertrag zum Abbau der Entgeltlücke böten zwar Ansatzpunkte, reichten aber bei weitem nicht aus, um endlich Fortschritte zu verzeichnen. "Außerdem müssen die im Koalitionsvertrag angekündigten Vorhaben zur Frauen- und Gleichstellungspolitik schnellstens konkretisiert und umgesetzt werden", betonte Nutzenberger. Besonders wichtig sei es, dem Niedriglohn Grenzen zu setzen und Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung umzuwandeln. In Deutschland gibt es mittlerweile mehr als sieben Millionen Minijobs, über zwei Drittel der Minijobber sind Frauen. "Für fünf Millionen Beschäftigte in unserem Land ist der Minijob die einzige Einnahmequelle aus Erwerbsarbeit. Die große Koalition hat darauf verzichtet, diese Beschäftigten ausreichend sozial abzusichern, um Armut bei Arbeitslosigkeit oder im Alter zu vermeiden. Das ist ein Skandal! Es reicht bei weitem nicht aus, nur die Rentenversicherungspflicht einzuführen", kritisierte Nutzenberger.

ver.di fordert deshalb, dass jede Erwerbsarbeit ab dem ersten Euro sozialversicherungspflichtig sein muss. Darüber hinaus bedarf es gesetzlicher Regelungen zur Durchsetzung von Entgeltgleichheit, damit Betriebe und Verwaltungen verpflichtet werden, die Entlohnung geschlechtergerecht zu gestalten. Da Frauen besonders häufig für Dumpinglöhne arbeiten müssen, setzt sich ver.di für eine Erleichterung der Allgemeinverbindlichkeit für Tarifverträge und die zügige Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes ohne Ausnahmen ein. Damit Frauen ihre Arbeitszeit nach einer familienbedingten Reduzierung wieder erhöhen können, fordert ver.di einen Rechtsanspruch auf Rückkehr aus Teilzeit- in Vollzeitbeschäftigung.

"Der bundesweite Aktionstag Equal Pay Day soll den Blick darauf lenken, dass Frauen bis zum 21. März arbeiten müssen, um das gleiche Einkommen zu erzielen, welches Männer bereits am 31. Dezember des Vorjahres hatten", betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.

Die rote Tasche, das Symbol des Aktionstages, steht für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen. In einem breiten Bündnis von Frauenverbänden finden am Equal Pay Day bundesweit zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen statt.

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Quelle:
Presseinformation vom 20.03.2014
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christiane Scheller - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. März 2014