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LEISTUNGEN/431: Kinder brauchen eigenen Regelsatz (Caritas)


Caritas Pressemitteilung vom 24. Februar 2009

Kein Verständnis für diffamierende und verallgemeinernde Äußerungen

Caritas fordert sachgerechte Debatte


Freiburg, 24.02.2009. Der Deutsche Caritasverband hält die Anhebung des Kinderregelsatzes im Rahmen des Konjunkturpaketes II für Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren um 35 Euro für einen wichtigen Schritt zur materiellen Besserstellung armer Kinder. Die Berechnungen des Deutschen Caritasverbandes haben gezeigt, dass der derzeitige Regelsatz nicht die tatsächlichen Bedarfe heranwachsender Kinder finanzieren kann. Darüber hinaus setzt sich der Wohlfahrtsverband für befähigende Sachleistungen ein, wie kostenlose Nachhilfe oder das kostenlose Busticket. Von den Regelsätzen für Kinder profitieren auch viele Niedrigeinkommensbezieher, da diese Sätze in die Berechnung des ergänzenden Arbeitslosengeldes II eingehen.

Der Deutsche Caritasverband weist die Kritik des Vorsitzenden der Jungen Union Philipp Mißfelder zurück. Es sei völlig unangemessen, so der Verband, Probleme wie eine Suchterkrankung auf die große Gruppe von mehr als 7 Mio. Empfängern der Grundsicherung für Arbeitssuchende zu verallgemeinern. Viele Eltern, die die Grundsicherung erhalten, bemühen sich, mit knappen Mitteln ihren Kindern gerecht zu werden. Familien mit besonderen Problemlagen wie einer Suchterkrankung eines Elternteils brauchen spezifische Hilfen. Der Verband wirbt seit langem dafür, entsprechende Angebote auf kommunaler Ebene so abzusichern, dass diese Hilfe auch greifen kann.

"Es ist leider bezeichnend für die Qualität der politischen Debatte, dass nicht die vielen seriösen Beiträge von Armutsforschern, Praktikern der sozialen Arbeit und Fachpolitikern zu einer breiten öffentlichen Debatte über einer wirksame Armutspolitik geführt haben, sondern erneut eine inkompetente Äußerung eines Politikers, der nach persönlicher Profilierung sucht", bedauert Generalsekretär Georg Cremer in Freiburg.

Die Caritas-Kampagne 2009 zu Menschen am Rande steht unter dem Claim "Soziale Manieren für eine bessere Gesellschaft". Sie wendet sich auch gegen diffamierende Äußerungen von Verantwortlichen in Gesellschaft und Politik.
www.soziale-manieren.de


Kontakt:
Dr. Thomas Becker
Leiter der Abteilung Sozialpolitik und Publizistik
E-Mail: thomas.becker@caritas.de


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Quelle:
Pressemitteilung vom 24. Februar 2009
Deutscher Caritasverband e.V.
Berliner Büro - Pressestelle
Haus der Deutschen Caritas
Reinhardtstraße 13, 10117 Berlin
Redaktion:
Claudia Beck (Verantwortlich)
Telefon: 030/284447-42, Telefax: 030/284447-55
E-Mail: pressestelle@caritas.de
Internet: www.caritas.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Februar 2009