Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → WIRTSCHAFT

ARBEIT/1990: Fachkräftemangel vorbeugen - Ältere Beschäftigte werden unverzichtbar (BGW)


Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)
BGW-Presse-Info - 27. September 201

Fachkräftemangel vorbeugen

Ältere Beschäftigte werden unverzichtbar und bringen oft übersehene Stärken mit


Arbeitnehmer bis zum Rentenalter im Job halten: Angesichts des demografischen Wandels wird das zu einer immer wichtigeren Führungsaufgabe in den Unternehmen in Deutschland. Viele Betriebe werden zukünftig dringend auf ältere Beschäftigte angewiesen sein, um wettbewerbsfähig zu bleiben, prognostiziert die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW).

Nach der jüngsten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes wird die Zahl der Menschen im Erwerbsalter bis zum Jahr 2060 je nach Zuwanderung um ein Viertel oder sogar um ein Drittel zurückgehen - die Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre schon eingerechnet. In einigen Bereichen gelingt es bereits heute kaum mehr, genügend Berufsnachwuchs zu finden - zum Beispiel in der Pflegebranche, deren gesetzliche Unfallversicherung die BGW ist. Gleichzeitig steigt das Durchschnittsalter innerhalb der Erwerbsbevölkerung. "Die Belegschaften in den Unternehmen werden älter und brauchen Arbeitsbedingungen, die den Bedürfnissen aller Altersgruppen gerecht werden", erklärt Kathrin Kromark, Demografieexpertin der BGW.

Weit verbreitet scheint das Vorurteil, ältere Beschäftigte brächten vor allem Schwächen mit: Sie seien nicht mehr so belastbar, weniger flexibel, häufiger und länger krank, und sie kosteten mehr. Kromark setzt dem ein anderes Bild entgegen. "Ältere haben deutlich mehr Berufserfahrung, oft einen hohen Aus- und Weiterbildungsstand, mehr Routine, und Gelassenheit sowie, vor allem bei langer Betriebszugehörigkeit, eine hohe Loyalität zum Unternehmen." Diese Stärken lassen sich nutzen, wenn die Leistungs- und Arbeitsfähigkeit der älteren wie der jüngeren Beschäftigten gezielt gefördert werden.

Dazu können Unternehmen einiges tun: Zunächst lässt sich mit einer Altersstrukturanalyse feststellen, in welchen Bereichen ein hoher Altersdurchschnitt besteht und wo Personalengpässe entstehen könnten. Mitarbeiterbefragungen und weitere Instrumente helfen herauszufinden, wo besondere Belastungen bestehen. Um sie zu reduzieren, lassen sich beispielsweise Aufgabenfelder umverteilen, Arbeitsplätze umgestalten, Arbeitszeiten flexibilisieren, die Weiterbildung intensivieren oder eine systematische Gesundheitsförderung im Unternehmen einführen. Für die bei ihr versicherten Betriebe bietet die BGW entsprechende Informationen und Beratung an, weitere Informationen dazu finden sich unter www. bgw-online.de, Suchstichwort: Demografischer Wandel.

Ältere Arbeitnehmer sind nicht automatisch irgendwann ausgebrannt und müssen durch Jüngere ersetzt werden. Mit einer klugen Personalpolitik, betrieblicher Unterstützung und eigenem Engagement können sie bis zum Rentenalter leistungsfähig und eine wertvolle Ressource für das Unternehmen bleiben. "Davon profitieren alle Beteiligten", beobachtet Kathrin Kromark. "Das Unternehmen muss nicht auf die Kompetenzen der älteren Beschäftigten verzichten und spart sich die Suche nach neuem, schwer zu findendem Personal. Die Beschäftigten bleiben im Arbeitsprozess, fühlen sich gebraucht, sind motiviert und tragen so zum Erfolg des Unternehmens bei."


Über uns
Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) ist die gesetzliche Unfallversicherung für nicht staatliche Einrichtungen im Gesundheitsdienst und in der Wohlfahrtspflege. Sie ist für fast sieben Millionen Versicherte in rund 600.000 Unternehmen zuständig und damit Deutschlands zweitgrößte Berufsgenossenschaft.


*


Quelle:
BGW - Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege
BGW-Presse-Info vom 27.09.2011
BGW-Öffentlichkeitsarbeit
Pappelallee 33/35/37, 22089 Hamburg
Telefon: 040/202 07-27 00, Fax: 040/202 07-27 96
E-Mail: Presse@bgw-online.de
Internet: www.bgw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Oktober 2011