Am 24. Juni 2015 haben die im Pariser Club vertretenen Gläubigerstaaten mit dem Tschad einen vollständigen Schuldenerlass vereinbart. Unter Federführung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat sich die Bundesregierung aktiv in die Verhandlungen eingebracht und für Deutschland, das mit verbliebenen Handelsforderungen von ca. 200.000 Euro beteiligt ist, hat einen Verzicht auf alle Forderungskategorien zugesagt. Der erfolgreiche Abschluss der Verhandlungen unterstreicht das Interesse Deutschlands an einer nachhaltigen Entschuldung und neuen Wachstumsperspektiven auch für Afrika. Die durch den Schuldenerlass freiwerdenden Mittel unterstützen den Tschad dabei, ein umfassendes Programm zur Armutsbekämpfung fortzusetzen und flankieren nationale Strukturreformen, die die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Landes verbessern.

Der jetzt vereinbarte Schuldenerlass ist Teil der in den 1990-er Jahren gestarteten Initiative zur Reduzierung der Schuldenlast der hoch verschuldeten armen Länder (Heavily Indebted Poor Countries, HIPC). Entsprechend den in diesem Rahmen geltenden Vorgaben tragen die Pariser Club-Gläubiger anteilig 20,8 Mio. US-Dollar zur Wiederherstellung der Schuldentragfähigkeit des Tschad bei. Die Regierung des Tschad hat zugesagt, vergleichbare Vereinbarungen mit allen offiziellen und privaten Gläubigern zu treffen. Zugleich haben die Pariser Club-Gläubiger ihre Bereitschaft bestätigt, dem Tschad bilateral Schuldenerlasse in Höhe von weiteren 41,8 Mio. US-Dollar zu gewähren, so dass ihm insgesamt ein Schuldenerlass in Höhe von 62,6 Mio. US-Dollar in Aussicht gestellt wurde.

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