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FORSCHUNG/819: Leerstehende große Immobilien neu beleben (idw)


Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) - 06.08.2015

Leerstehende große Immobilien neu beleben

BBSR-Studie untersucht Strategien zur Stärkung der Innenstädte


Leerstehende Großimmobilien wie ehemalige Warenhäuser und Gewerbebauten sind für die Innenstädte mehr als nur ein Schönheitsfleck. Eine neue Publikation zeigt, wie Städte und Gemeinden die negativen Effekte solcher Leerstände mindern und eine neue Nutzung für die Gebäude finden können - sei es für Handel, Wirtschaft, Kultur oder Wohnen. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat in einem Forschungsprojekt Strategien der Städte Bocholt, Elmshorn, Dessau-Roßlau, Mülheim an der Ruhr, Nürnberg, Offenbach und Peine untersucht. Aus der Analyse haben die Wissenschaftler Handlungsempfehlungen für die Steuerung der Projekte formuliert. Die Veröffentlichung richtet sich besonders an Vertreter aus der Kommunalpolitik und Fachleute in Kommunalverwaltungen.


"Das Warenhaussterben der letzten Jahre hat Löcher in die Innenstädte gerissen. Auch in wirtschaftlich starken Städten ist eine neue Nutzung der oft stadtbildprägenden Gebäude extrem schwierig - auch weil Investoren oft kaum rentable Perspektiven sehen. Die Beispiele zeigen, dass Kommunen gemeinsam mit der lokalen Wirtschaft und der Bürgerschaft Konzepte umsetzen, die weit über das einzelne Gebäude hinausreichen und den Innenstädten insgesamt zugutekommen. Kommunen und Einzelhandel ziehen dabei an einem Strang", so BBSR-Direktor Harald Herrmann.

Die Broschüre beschreibt anhand der Handlungsfelder "Standort", "Objekt", "Akteure" und "Instrumente" die wesentlichen Schritte für eine erfolgreiche Projektentwicklung: So gilt es, die Eigentumsverhältnisse zu klären, die Kooperation mit den Eigentümern der Immobilie anzuschieben, mögliche Nutzungen abzuwägen und die Akteure im Umfeld wie Gewerbetreibende und die lokale Öffentlichkeit einzubinden. Zudem muss das öffentliche Interesse in privatwirtschaftlich betriebene Projektentwicklungen hinreichend integriert werden.

Von Beginn an ist es wichtig, auch die Aufwertung des Umfeldes der leerstehenden Immobilie als Ziel zu formulieren. Eine Quartiersstrategie kann Aufwertungsmaßnahmen benennen. Falls eine Kooperation mit den Eigentümern der leerstehenden Immobilie nicht zustande kommt, können Kommunen mithilfe planungsrechtlicher Instrumente die Modernisierung eines Gebäudes anordnen. Die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor bei der Projektentwicklung.

Die Veröffentlichung "Nachnutzung leerstehender Großstrukturen" ist kostenfrei im BBSR erhältlich (sylvia.wicharz@bbr.bund.de). Eine PDF-Version ist im Internet abrufbar unter:
www.bbsr.bund.de


Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Es berät die Bundesregierung bei Aufgaben der Stadt- und Raumentwicklung sowie des Wohnungs-, Immobilien- und Bauwesens.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution957


PDF-Version:
http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Home/Topthemen/Downloads/nachnutzung_grosstrukturen.pdf?__blob=publicationFile&v=1

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR),
Christian Schlag, 06.08.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. August 2015

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