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GEWERKSCHAFT/1491: ver.di ruft Versicherungsbeschäftigte zu Arbeitskampfmaßnahmen auf (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 22. Mai 2017

ver.di ruft Versicherungsbeschäftigte zu Arbeitskampfmaßnahmen auf


Berlin, 22.05.2017 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft Beschäftigte des privaten Versicherungsgewerbes zu Arbeitskampfmaßnahmen vor der dritten Verhandlungsrunde auf. Zu ersten Arbeitsniederlegungen wird es am Dienstag, dem 23. Mai 2017, in Baden Württemberg und Hessen kommen. In den folgenden Tagen wird auch in anderen Bundesländern gestreikt werden.

Hintergrund ist das schlechte Angebot, das die Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde vorgelegt haben.

"Das Gehaltsangebot der Arbeitgeber würde angesichts der aktuellen Inflationsrate zu Reallohnverlusten bei den Beschäftigten führen und ist daher unannehmbar", betont Christoph Meister, Bundesvorstandsmitglied der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Das Angebot und die Forderung von ver.di lägen so weit auseinander, dass die Arbeitgeber anscheinend nur durch Arbeitskampfmaßnahmen zu einem verbesserten Angebot für eine angemessene Gehaltserhöhung zu bringen seien. Damit sei der Streik provoziert worden.

Die Arbeitgeber haben bei einer Laufzeit von 36 Monaten nach sieben "Nullmonaten" Gehaltssteigerungen in drei Schritten jeweils zum 1. November in Höhe von 1,1 Prozent im November 2017, weitere 1 Prozent im November 2018 sowie weitere 0,9 Prozent im November 2019 angeboten. Die Folge dieses respektlosen Angebots wären Gehaltseinbußen für Beschäftigte, die eine immer stressigere Arbeit schultern würden. "Wir erwarten von den Arbeitgebern, dass sie in der dritten Verhandlungsrunde am 2. Juni ein verhandlungsfähiges Gehaltsangebot vorlegen ", so Meister.

ver.di fordert für die rund 170.000 Beschäftigten im privaten Versicherungsgewerbe eine Erhöhung der Einkommen einschließlich aller Zulagen um 4,5 Prozent und 50 Euro mehr für die Auszubildenden in jedem Ausbildungsjahr.

Außerdem hat ver.di einen Zukunftstarifvertrag Digitalisierung erarbeitet und in die Verhandlungen mit den Arbeitgebern eingebracht. Die Versicherungsbranche stehe vor einem tiefgreifenden Veränderungsprozess, der Arbeitsplätze gefährde und Arbeitsbedingungen grundlegend verändere. "Wir erwarten deshalb, dass die Arbeitgeber mit uns gemeinsam die zentralen Zukunftsfragen der Branche tarifvertraglich gestalten", so das ver.di-Bundesvorstandsmitglied.

Die dritte Verhandlungsrunde zwischen ver.di und dem Arbeitgeberverband für das Versicherungsgewerbe findet am Freitag, dem 2. Juni in Hamburg statt.

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Quelle:
Presseinformation vom 22.05.2017
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Mai 2017

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