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GEWERKSCHAFT/1806: Warnstreiks bei Banken werden bis zur nächsten Verhandlungsrunde fortgesetzt (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 9. April 2019

Warnstreiks bei Banken werden bis zur nächsten Verhandlungsrunde fortgesetzt - ver.di fordert verhandlungsfähiges Angebot


Berlin - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert die Arbeitgeber auf, in der nächsten Tarifrunde für die Beschäftigten bei privaten und öffentlichen Banken ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. In den bisherigen Runden haben die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt. Stattdessen haben sie die Fortführung der Verhandlungen davon abhängig gemacht, dass ver.di nahezu alle Forderungen zurücknehmen soll.

"Die Arbeitgeber fordern, dass wir unsere Forderungen vom Tisch nehmen. Das ist brüskierend und wertschätzt die Arbeit der Beschäftigten nicht. Mit dieser Forderung haben die Arbeitgeber die Warnstreiks der vergangenen Woche und dieser Woche provoziert", betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführer Christoph Meister. "Wir haben eine erfolgreiche Streikwoche mit mehreren tausend streikenden Bankangestellten hinter uns - eine vielleicht noch eindrucksvollere Streikwoche vor uns", so der Gewerkschafter. ver.di nehme wahr, dass die Arbeitsniederlegungen für einen Gehaltstarifvertrag für viele Beschäftigte der Deutschen Bank und der Commerzbank zugleich einen Anlass biete, um ihren persönlichen Protest gegen eine mögliche Fusion beider Banken zum Ausdruck bringen.

Bis zum nächsten Verhandlungstermin, der am kommenden Donnerstag (11. April 2019) in Berlin stattfindet, werde es weitere Warnstreiks und Aktionen geben. Nachdem es in der vergangenen Woche bereits Warnstreiks in Hamburg, Berlin, Brandenburg, Baden-Württemberg, Hessen, Bayern und Nordrhein-Westfalen gegeben habe, hat ver.di in dieser Woche Beschäftigte unter anderem in Baden-Württemberg, in Nordrhein-Westfalen und im Saarland zu Warnstreiks aufgerufen. Auch in Berlin werde es zu Aktionen kommen. Durch die Warnstreiks sei es zu Einschränkungen und Filialschließungen gekommen. Damit sei auch im weiteren Verlauf der Woche zu rechnen.

ver.di fordert in der Tarifrunde für die rund 200.000 Beschäftigten bei privaten und öffentlichen Banken 6 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Für Beschäftigte mit einer übertariflichen Bezahlung will ver.di eine entsprechende Dynamisierung der Gehälter durchsetzen. Für Auszubildende fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Vergütung um 100 Euro. Des Weiteren will ver.di in der Tarifrunde neben einer deutlichen Gehaltserhöhung vor allem über Arbeitsbelastung und Weiterbildung verhandeln. Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt bei den Banken sehr rasch und tiefgreifend, darum fordert ver.di einen verbindlichen Anspruch der Beschäftigten auf Weiterbildung. Durch Rationalisierungen und ständige Umstrukturierung ist die Arbeitsbelastung immer mehr angestiegen. Aus diesem Grund fordert ver.di für alle Beschäftigten sechs Gesundheits- und Entlastungstage. Um den unterschiedlichen Bedarfen der Beschäftigten gerecht zu werden, sollen die Bankbeschäftigten zwischen Gehaltssteigerung oder Freizeit wählen können.

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Quelle:
Presseinformation vom 09.04.2019
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Bundesvorstand, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. April 2019

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