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GEWERKSCHAFT/287: ver.di warnt vor SEB-Verkauf auf Kosten der Beschäftigten (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 12. Juli 2010

ver.di warnt vor SEB-Verkauf auf Kosten der Beschäftigten


Berlin, 12.07.2010 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) warnt davor, dass der Verkauf des Privatkundengeschäfts der schwedischen SEB-Bank in Deutschland an die spanische Großbank Santander auf Kosten der rund 2.400 Beschäftigten abgewickelt wird: "Derzeit ist noch vollkommen unklar, was der Verkauf für die betroffenen Beschäftigten bedeutet. Es gab im Vorfeld des Deals keinerlei Informationen über ein Konzept von Santander", kritisierte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Uwe Foullong. Santander sei allerdings in der Vergangenheit in Deutschland durch eine Geschäftspolitik aufgefallen, die wenig Rücksicht auf die Interessen der Beschäftigten genommen habe. Das Unternehmen sei darüber hinaus eines der wenigen Geldinstitute, das nicht den Branchentarifvertrag für das Bankgewerbe anwende. "Das lässt nichts Gutes ahnen", machte Foullong deutlich. Der ver.di-Finanzdienstleistungsexperte forderte den neuen SEB-Eigentümer auf, den Übergang der Beschäftigten unter Einbeziehung von ver.di und der Betriebsräte sozial verträglich zu gestalten. ver.di fordere den Erhalt aller Filialen und Standorte sowie eine Beschäftigungsgarantie, die auch langfristig die Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen sichert.

Foullong bedauerte, dass die SEB ihre Chance auf dem deutschen Bankenmarkt nicht genutzt habe: "Der SEB fehlte ein Geschäftsmodell für das Privatkundengeschäft hierzulande. Außerdem wurde versäumt, die nötigen Investitionen vorzunehmen, um im deutschen Markt bestehen zu können. Es ist zu hoffen, dass der neue Eigentümer die richtigen Weichen stellt."


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Quelle:
Presseinformation vom 12.07.2010
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Cornelia Haß - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Juli 2010