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GEWERKSCHAFT/465: Warnstreiks begleiten nächste Verhandlungen für Tageszeitungsredaktionen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 28. Juni 2011

Warnstreiks begleiten nächste Verhandlungen für Tageszeitungsredaktionen


Berlin, 28.06.2011 - "Es geht auch bei den Redakteurinnen und Redakteuren in Tageszeitungsredaktionen um die Zukunft des Flächentarifvertrags", machte der stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Werneke, vor den Tarifverhandlungen für die rund 14.000 Tageszeitungsredakteure deutlich, die morgen (29. Juni) in Berlin fortgesetzt werden. Als "deutlichen Protest gegen die Verschlechterungsforderungen der Verleger" bezeichnete Werneke die im Vorfeld der sechsten Verhandlungsrunde erneut steigende Zahl von Streikenden. An den seit mehreren Monaten laufenden Warnstreiks hatten sich allein im Juni rund 3.000 Journalistinnen und Journalisten beteiligt - auch unterstützt von Druckerei-Beschäftigten, die vor den heute stattfindenden Tarifverhandlungen ihre Streiks ebenfalls verstärkt haben.

"Wir brauchen jetzt Sicherheit darüber, ob ein akzeptabler Abschluss, der den Manteltarifvertrag unangetastet lässt und zu angemessenen Gehaltserhöhungen führt, am Verhandlungstisch erzielt werden kann oder ob wir uns auf eine monatelange Auseinandersetzung einstellen müssen", forderte Werneke. ver.di halte die von den Arbeitgebern geforderten Abstriche im Manteltarifvertrag angesichts der wirtschaftlichen Situation in der Zeitungsbranche nicht für erforderlich. Daher gebe es in Bezug auf Verschlechterungen auch keinen Verhandlungsbedarf.

Auch die Tarifkommission für die Redakteurinnen und Redakteure hat in ihren Beratungen noch einmal ihre ablehnende Haltung zu dem vom Verlegerverband geforderten "Tarifvertrag II" unterstrichen. Über ihn solle bei zukünftigen Einstellungen oder einer Veränderung des Beschäftigungsverhältnisses eine Abwertung journalistischer Tätigkeit erfolgen.

ver.di fordert für die Beschäftigten in Tageszeitungsredaktionen den Erhalt der im Mantel- und Gehaltstarifvertrag geregelten Arbeits- und Entlohnungsbedingungen, den Fortbestand des Altersversorgungs-Tarifvertrags und vier Prozent Tariferhöhungen für Gehälter und Honorare.


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Quelle:
Presseinformation vom 28.06.2011
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Cornelia Haß - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Juni 2011