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GEWERKSCHAFT/474: Tausende von Versicherungsbeschäftigten im Streik (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 15. Juli 2011

Tausende von Versicherungsbeschäftigten im Streik


Berlin, 15.07.2011 - Tausende von Versicherungsbeschäftigten haben sich heute bundesweit am Streik beteiligt, zu dem die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) aufgerufen hatte.

"Die Beschäftigten an den Versicherungsstandorten haben auch heute eindrucksvoll gezeigt, dass sie das Verhalten der Arbeitgeber in dieser Tarifrunde nicht akzeptieren", betonte ver.di-Verhandlungsführerin Beate Mensch. Es sei völlig abwegig, Einkommenserhöhungen in der Versicherungswirtschaft an Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen zu knüpfen. Darauf würde der Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen (AGV) jedoch auch nach drei Verhandlungsrunden und einer Sondierung weiter beharren. Die Entschlossenheit der Beschäftigten habe dazu geführt, dass die Arbeitgeber jetzt einen weiteren Verhandlungstermin am kommenden Donnerstag angeboten hätten.

Heute hatten 7.700 Versicherungsbeschäftigte in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin/Brandenburg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen mit Streiks und Aktionen gegen die bisherige harte Haltung der Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde protestiert. Den Auftakt zu weiteren Aktionen machen am Montag die Kolleginnen und Kollegen in Karlsruhe und Mannheim. Bereits im Juni hatten sich mehr als 10.000 Beschäftigte an den Streiks beteiligt. Die zweite Streikwelle, die bereits in den Anfang der Ferien fällt, werde jetzt in weiteren Aktionen und Arbeitsniederlegungen fortgesetzt. Beate Mensch forderte die Arbeitgeber auf, die Signale ernst zu nehmen - die Beteiligung der Beschäftigten gehe quer durch die gesamte Branche, der Unmut steige weiter, wenn kein Einlenken von der Arbeitgeberseite komme.

ver.di fordert für die rund 175.000 Beschäftigten des Versicherungsgewerbes eine Anhebung der Gehälter um sechs Prozent, mindestens aber 150 Euro. Die Verhandlungen waren nach drei Runden daran gescheitert, dass die Arbeitgeber weiterhin auf deutlichen Verschlechterungen wie etwa der Ausdehnung der unteren Lohngruppen oder der Befristungsmöglichkeiten beharren. Ein neuer Verhandlungstermin ist noch nicht vereinbart worden.


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Quelle:
Presseinformation vom 15.07.2011
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Juli 2011