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GEWERKSCHAFT/513: Über 5.000 Postbank-Beschäftigte in Warnstreiks und Aktionen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 3. November 2011

Über 5.000 Postbank-Beschäftigte in Warnstreiks und Aktionen


Berlin, 03.11.2011 - Mehr als 5.000 Beschäftigte der Postbank und der BHW-Bausparkasse sind dem Aufruf der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) gefolgt und haben sich am heutigen Donnerstag bundesweit an Warnstreiks und aktiven Mittagspausen beteiligt. Mit den Protestaktionen will ver.di den Druck auf die Arbeitgeber im Konflikt bei der Postbank erhöhen.

In zahlreichen Betriebsversammlungen wurde über einen von ver.di angestrebten Überleitungstarifvertrag informiert, der die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten sichern soll und über den seit dem 19. Oktober mit der Konzernspitze verhandelt wird. Die dritte Verhandlungsrunde findet morgen in Hennef statt.

Der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske betonte bei einer Protest-Kundgebung in Hameln: "Wir werden nicht zulassen, dass die Beschäftigten im Kunden- und Kreditgeschäft und beim BHW mit ihren Arbeitsbedingungen für die Verluste der Investmentsparte bei der Deutschen Bank bezahlen müssen. Die Ackermänner dieser Welt kriegen den Hals nicht voll. Wir müssen den Anfängen wehren und die Deutsche Bank von ihrer Gewinnsucht heilen." Bsirske wertete die heutigen Aktionen als Signal des Aufbruchs. Wenn die Postbank und Deutsche Bank nicht zu einer fairen Lösung am Verhandlungstisch bereit seien, sei die Belegschaft auch zum Streik entschlossen.

Der ver.di-Protest richtet sich gegen die Pläne des Postbank-Vorstands, im Rahmen der Integration in den Konzern der Deutschen Bank Bereiche der Postbank in neue Gesellschaften zu wesentlich schlechteren Bedingungen auszugliedern. Diese Pläne wurden zunächst für den Bereich der Kreditabwicklung vorgestellt, sollen jedoch auf zahlreiche weitere Bereiche ausgedehnt werden. Dabei sind drastische Einschnitte wie die Ausweitung der Arbeitszeit, die Kürzung des Jahresurlaubs, die Streichung von bis zu zwei Monatsgehältern und weiterer Zuschläge vorgesehen.

ver.di fordert in den zurzeit laufenden Tarifverhandlungen einen Überleitungstarifvertrag für alle betroffenen Beschäftigten der Postbank AG und ihrer Töchter. So sollen die bisher bestehenden Tarifverträge in der jeweiligen Fassung weitergelten. Weitere Forderungen sind unter anderem die Anerkennung der bisherigen Betriebszugehörigkeiten und die volle Zahlung der Sonderzuwendungen.

Die Aktionen fanden in Hameln, Köln, Dortmund, Bonn, Frankfurt, Saarbrücken, München, Stuttgart, Berlin, Hannover, Hamburg und Leipzig statt.


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Quelle:
Presseinformation vom 02.11.2011
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. November 2011