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GEWERKSCHAFT/581: Warnstreiks fortgesetzt - Über 70.000 Beschäftigte protestieren (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 7. März 2012

Warnstreiks fortgesetzt - Über 70.000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes protestieren gegen Verweigerungshaltung der Arbeitgeber


Berlin, 07.03.2012 - Mehr als 70.000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen sind am heutigen Mittwoch dem Aufruf der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) gefolgt und haben sich an Warnstreiks in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beteiligt. Bereits Montag und Dienstag waren insgesamt 17.000 Beschäftigte im Warnstreik.

"Das ist ein deutliches Signal an die Arbeitgeber von Bund und Kommunen, die Erwartungen der Beschäftigten ernst zu nehmen und ihnen die angemessene Wertschätzung für ihre Arbeit entgegenzubringen", betonte der Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Frank Bsirske. "Nicht die Beschäftigten provozieren - vielmehr ist es eine Provokation der Arbeitgeber, kein Angebot vorzulegen und darüber hinaus eine Reduzierung der berechtigten Forderungen zu verlangen."

In Nordrhein-Westfalen, wo flächendeckend Streikmaßnahmen im gesamten Bereich des öffentlichen Dienstes stattfanden, kam es zum Stillstand des öffentlichen Personennahverkehrs. Tausende kamen zu zentralen Kundgebungen nach Dortmund, Essen, Köln, Oberhausen, Bochum und Bonn. In Baden Württemberg bildeten Stuttgart, Karlsruhe und Esslingen mit Warnstreiks vor allem in den Stadtverwaltungen, im Nahverkehr, bei Kindertagesstätten und Wasserschifffahrtsämtern den Schwerpunkt. In Brandenburg war heute zunächst die Stadt Cottbus in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes von Warnstreiks betroffen. Magdeburg, Dessau, Halle und Köthen waren die Hauptstreikorte in Sachsen-Anhalt. Hier wurden vor allem Bundeswehrstandorte, Wasser-Schifffahrtsämter und Bereiche der Stadtverwaltungen bestreikt. In Sachsen gab es Warnstreiks vor allem in Verwaltungen, Kitas, bei Sparkassen und bei der Bundeswehr unter anderem in Leipzig, Dresden und Chemnitz. Beschäftigte von Landratsämtern, Stadtverwaltungen und Bundeswehr in Thüringen folgten dem Warnstreikaufruf in Gotha, Gera und Erfurt.

Am morgigen Donnerstag werden Beschäftigte in Hessen, Berlin und Brandenburg, Niedersachsen und Bremen sowie in Bayern Warnstreiks durchführen. Am Freitag sind Warnstreiks in Niedersachsen und Bremen sowie in Teilen Baden-Württembergs geplant.

ver.di fordert für die rund zwei Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen eine Entgelt- und Besoldungserhöhung von 6,5 Prozent. Als soziale Komponente soll die Erhöhung mindestens 200 Euro monatlich betragen. Außerdem sollen Auszubildende unbefristet übernommen und die Ausbildungsvergütungen um 100 Euro erhöht werden. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 12. und 13. März in Potsdam statt.


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Quelle:
Presseinformation vom 07.03.2013
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. März 2012