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GEWERKSCHAFT/598: Rund 80.000 Beschäftigte im Warnstreik in NRW und Berlin (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 21. März 2012

Rund 80.000 Beschäftigte im Warnstreik in NRW und Berlin


Berlin, 21.03.2012 - Rund 80.000 Beschäftigte sind dem heutigen Warnstreikaufruf der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in Nordrhein-Westfalen und in Berlin gefolgt, um sich für die Forderungen in den laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen stark zu machen.

Mit diesem starken Signal erreicht die zweite Warnstreikwelle bereits jetzt eine deutliche Intensivierung der Teilnehmerzahlen gegenüber der ersten Welle. In der ersten Woche hatten sich insgesamt rund 130.000 Beschäftigte bundesweit an den Warnstreiks beteiligt, während in dieser Woche bereits nach drei Tagen 138.000 Beschäftigte dem Aufruf von ver.di gefolgt sind.

In Berlin waren heute alle Standorte der Berliner Stadtreinigung, der Berliner Wasserbetriebe und der Wasserschifffahrtsverwaltung im ganztägigen Warnstreik. Auch zwei Klinikstandorte, die Bäderbetriebe sowie Bundesverwaltungen, unter anderem des Bundestages und des Bundeskanzleramtes, wurden bestreikt.

In Nordrhein-Westfalen kam der kommunale Personennahverkehr fast überall zum Erliegen. Beschäftigte der Müllabfuhr, kommunaler Krankenhäuser und Kitas waren ebenso im ganztägigen Warnstreik wie Beschäftigte von Schwimmbädern, Jobcentern, Sparkassen, Stadtverwaltungen und weiterer Bereiche des öffentlichen Dienstes.

Der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske betonte bei seiner Rede in Köln, dass die Arbeitgeber die Wahl hätten "zwischen Lohnerhöhungen, die Kaufkraft bringen, und Urabstimmungen mit anschließenden unbefristeten Streiks." Die Beschäftigten hätten unmissverständlich deutlich gemacht, dass sie es wert seien, einen deutlichen Lohnzuwachs zu erhalten. Die Arbeitgeber seien aufgefordert, in der nächsten Tarifrunde ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch zu legen.

Für den morgigen Donnerstag hat ver.di Beschäftigte in Baden-Württemberg, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zu Warnstreiks aufgerufen.

ver.di fordert für die rund zwei Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen 6,5 Prozent mehr Gehalt. Zur Stärkung unterer und mittlerer Einkommen soll die Erhöhung mindestens 200 Euro monatlich betragen. Weiterhin will ver.di die unbefristete Übernahme der Auszubildenden, eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 100 Euro monatlich sowie eine Übernahme der Fahrtkosten zu auswärtigen Berufsschulen durch die Arbeitgeber erreichen. Die Verhandlungen werden am 28. und 29. März in Potsdam fortgesetzt.


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Quelle:
Presseinformation vom 21.03.2012
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. März 2012