Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → WIRTSCHAFT

GEWERKSCHAFT/602: Starkes Signal in zweiter Warnstreikwelle - 215.000 Beschäftigte folgen Aufruf (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 27. März 2012

Starkes Signal in zweiter Warnstreikwelle: 215.000 Beschäftigte folgen ver.di-Aufruf


Berlin, 27.03.2012 - Vor der entscheidenden dritten Verhandlungsrunde für die rund zwei Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Warnstreiks erneut intensiviert. In der zweiten Warnstreikwelle folgten insgesamt rund 215.000 dem ver.di-Aufruf. Bereits in der ersten Welle hatten sich insgesamt 130.000 Beschäftigte an den Aktionen beteiligt.

ver.di-Chef Frank Bsirske betonte, dass dieses Signal der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer quer durch die Republik und quer durch alle Bereiche des öffentlichen Dienstes unmissverständlich sei. Die Arbeitgeber seien aufgefordert, am Mittwoch in Potsdam ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. "Gute Arbeit, gute Leute, gutes Geld - das gehört zusammen", erklärte Bsirske bei einer Kundgebung in Frankfurt/Main. "Viele merken erst, was sie am öffentlichen Dienst haben, wenn mal einen Tag nichts geht." Es seien die Beschäftigten, die dafür sorgten, dass die Gesellschaft funktioniert.

Am Dienstag hatte ver.di zu Warnstreiks in Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Hamburg aufgerufen. Betroffen waren nahezu alle Bereiche des öffentlichen Dienstes, in den Verwaltungen, im Nahverkehr, bei der Müllabfuhr, der Bundeswehr, in Kitas, bei Sparkassen und zahlreichen anderen Einrichtungen.

Zudem waren Beschäftigte in Flughäfen, vor allem der Bodenverkehrsdienst zu Warnstreiks aufgerufen. Betroffen waren die Flughäfen Frankfurt/Main, München, Stuttgart, Düsseldorf, Köln/Bonn, Dortmund Hannover, Münster/Osnabrück, Bremen und Hamburg. Hier kam es zur Streichung und Verzögerung zahlreicher Flüge. Betroffen war beispielsweise auch der Frachttransport. Auch die Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld befanden sich im Warnstreik. Hier ging es um die bislang ergebnislos verlaufenen Tarifverhandlungen mit dem 2008 privatisierten Berliner Bodendienstleister GlobeGround, der bislang zu keinem verhandelbaren Angebot bereit ist.

Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen werden am 28. März um 14 Uhr in Potsdam fortgesetzt.

ver.di fordert für die rund zwei Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen 6,5 Prozent mehr Gehalt. Zur Stärkung unterer und mittlerer Einkommen soll die Erhöhung mindestens 200 Euro monatlich betragen. Weiterhin will ver.di die unbefristete Übernahme der Auszubildenden, eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 100 Euro monatlich sowie eine Übernahme der Fahrtkosten zu auswärtigen Berufsschulen durch die Arbeitgeber erreichen.


*


Quelle:
Presseinformation vom 27.03.2012
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
E-Mail: pressestelle@verdi.de
Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. März 2012