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GEWERKSCHAFT/624: Verpackungskonzern - Angriffe auf engagierte Gewerkschafterin (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 24.‍ ‍April 2012

Verpackungskonzern Mayr-Melnhof: Angriffe auf engagierte Gewerkschafterin



Berlin, 24.04.2012 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat das Vorgehen des Managements des österreichischen Verpackungskonzerns Mayr-Melnhof gegen die Vorsitzende des Konzernbetriebsrats der deutschen Werke scharf kritisiert. "Um eine engagierte Gewerkschafterin persönlich unter Druck zu setzen, schreckt Mayr-Melnhof auch nicht mehr vor Angriffen auf die grundgesetzlich geschützte Freiheit zu ehrenamtlicher Gewerkschaftsarbeit zurück", sagte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke am Dienstag in Berlin.

Die Leitung des Heilbronner Mayr-Melnhof-Werkes, in dem die Konzernbetriebsratsvorsitzende arbeitet, hatte der Gewerkschafterin die Teilnahme an einem ab heute stattfindenden Treffen europäischer Gewerkschafter in Wien untersagt. Bei dem Treffen sollte unter anderem auch das gewerkschaftsfeindliche Vorgehen des Konzerns bei einer Werksschließung in Liverpool erörtert werden. Die Teilnahme wurde verweigert, obwohl - wie in in solchen Fällen üblich - ver.di den Lohn für die beiden Tage bezahlt hätte und dem Unternehmen auch keine sonstigen Kosten entstanden wären.

Der aktuelle Vorfall ist jedoch nur der letzte in einer ganzen Reihe von Aktionen gegen die Konzernbetriebsratsvorsitzende. Hintergrund ist, dass der deutsche Konzernbetriebsrat mit ver.di-Hilfe gegen den Widerstand der Konzernleitung errichtet wurde und dass sich ver.di aktiv in die Auseinandersetzung um die Schließung des Liverpooler Werks einschaltete. Dort hatten die Beschäftigten mit Streiks auf die Schließung reagiert und ver.di hatte unter anderem die Beschäftigten in den deutschen Werken von Mayr-Melnhof aufgerufen, Streikbrecherarbeiten als Ersatz für die Liverpooler Produktion zu verweigern.

Die Mayr-Melnhof-Gruppe ist Europas größter Faltschachtelhersteller, der mit weltweit rund 8.800 Mitarbeitern etwa 1,9 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. Das seit 1994 börsennotierte Unternehmen hält morgen (Mittwoch, 25. April) seine Hauptversammlung in Wien ab. Die europäischen Gewerkschaften planen aus diesem Anlass Protestaktionen.

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Quelle:
Presseinformation vom 24.04.2012
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christoph Schmitz - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. April 2012