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GEWERKSCHAFT/833: ver.di unterstützt weltweite UNI-Ikea-Gewerkschaftsallianz (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 18. Juni 2013

ver.di unterstützt weltweite UNI-Ikea-Gewerkschaftsallianz - kein Schlussverkauf für Arbeitnehmerrechte



Berlin, 18.06.2013 - Die globale UNI-Ikea-Gewerkschaftsallianz, ein Netzwerk aus 40 Gewerkschaften der Ikea-Beschäftigten aus 16 Ländern, der auch die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) angehört, wird Maßnahmen ergreifen, um Ikea klar zu machen, dass "es keinen Schlussverkauf für Arbeitnehmerrechte" geben darf.

"Die Allianz startet Aktionen, die sich an Ikea-Kunden, die Beschäftigten und an die Öffentlichkeit richten, um das Unternehmen Ikea aufzufordern, seine postulierten Werte - etwa sichere und gesunde Arbeitsplätze mit guten Arbeitsbedingungen - auch außerhalb der nordeuropäischen Länder umzusetzen und die Unstimmigkeiten bei den Arbeitnehmerrechten und Arbeitsbeziehungen zu korrigieren", unterstrich Ulrich Dalibor, ver.di-Unternehmensbetreuer für Ikea. Besonders üble Praktiken gebe es in folgenden Ländern:

  • Türkei: rechtswidrige Entlassungen, Vergeltungsmaßnahmen gegen Gewerkschaftsmitglieder
  • Russland: 60-Stunden-Wochen, Zwangsüberstunden
  • Tschechische Republik: Verweigerung von Tarifverhandlungen, Bildung einer Scheingewerkschaft bzw. arbeitgebergeförderten Gewerkschaft
  • Irland: Geschäftsleitung geht offen gegen Gewerkschaft vor
  • USA: Gewerkschaftszugang zu Arbeitnehmern verweigert, nicht genügend Arbeitsstunden für existenzsicherndes Einkommen

"Das Unternehmen Ikea spielt mit seinem guten Ruf, wenn es sein Verhalten in vielen Ländern der Welt nicht ändert. Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsrechte werden mit Füßen getreten: Allzu oft müssen Menschen bis an die Grenze der Erschöpfung arbeiten. Anderen reicht der Lohn nicht zum Leben", betonte Dalibor.

Die Gewerkschafts-Allianz fordert von Ikea den Abschluss eines Rahmenabkommens mit UNI, das für alle Ikea-Unternehmen gilt. In diesem Abkommen soll geregelt werden, dass "Ikea-Werte" überall zu gelten haben und dass den Gewerkschaften Zugang und die Möglichkeit zur Mitgliederwerbung gewährt wird.

Ikea hat in Deutschland 46 Einrichtungshäuser. In allen gibt es Betriebsräte, die einen Gesamtbetriebsrat gebildet haben. Ikea ist seit einigen Jahren in Deutschland in der Tarifbindung und spielt in der aktuellen Tarifrunde eine führende Rolle im Arbeitgeberverband HDE.

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Quelle:
Presseinformation vom 18.06.2013
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christiane Scheller - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Juni 2013