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GEWERKSCHAFT/889: Tarifkonflikt im Einzelhandel - Beschäftigte brauchen mehr Geld ... (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 24. Oktober 2013

Tarifkonflikt im Einzelhandel: Beschäftigte brauchen mehr Geld und echte Reform statt Kahlschlag



Berlin, 24.10.2013 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert die Arbeitgeber im Tarifkonflikt des Einzelhandels eindringlich auf, ihren Teil zur Lösung beizutragen anstatt den eingeschlagenen Weg der Kahlschlagpolitik weiter fortzusetzen und damit eine Fortführung und Ausweitung der Streiks zu provozieren. ver.di hat seit Beginn des Konflikts im Mai dieses Jahres bereits mehr als 130.000 Beschäftigte in über 900 Betrieben zu Streiks aufgerufen.

"Allein in den vergangenen sechs Wochen haben sich mehr als 25.000 Beschäftigte in nahezu allen Bundesländern an Streikaktionen und Kundgebungen beteiligt. Erstmals gab es am heutigen Tag auch einen Streik-Tag bei Obi mit einer Kundgebung vor der Konzernzentrale in Wermelskirchen, an der sich über 200 Beschäftigte beteiligten mit dem Ziel, endlich eine Tarifbindung zu erreichen. Die Botschaft ist klar: Die Menschen brauchen eine spürbare Entgelterhöhung und den Schutz ihrer Manteltarifverträge anstatt Arbeit auf Abruf, Einschnitte bei Spät- und Nachtzuschlägen und Niedriglohngruppen für die Warenverräumung", betonte Stefanie Nutzenberger, ver.di-Bundesvorstandsmitglied für den Handel.

"ver.di steht für zukunftsfähige Tarifverträge, die den Beschäftigten gute Arbeitsbedingungen und ein angemessenes Einkommen sichern. Aus diesem Grund haben wir in den letzten Tarifverhandlungen und Sondierungsgesprächen einen Tarifvertragsentwurf eingebracht, der - nach Abschluss der Entgeltrunde - einen Reformprozess der Tarifverträge im Einzelhandel in Gang setzen soll", unterstrich Nutzenberger.

"Der Zorn und die Wut der Beschäftigten ist schon groß. Die Menschen erwarten zu Recht, dass die Arbeitgeber endlich ihre Blockadehaltung aufgeben. Statt weiter an den geforderten Verschlechterungen festzuhalten, sollten die Arbeitgeber endlich gemeinsam mit ver.di einen Reformprozess angehen. Doch wenn die Arbeitgeber weiterhin an ihrem eingeschlagenen Weg festhalten, zeigen sie damit, dass es ihnen gar nicht um eine Modernisierung, sondern um weitere Kostensenkung zu Lasten der Beschäftigten geht", kritisierte Nutzenberger.

Nun hätten es die Arbeitgeber in der Hand, den von ver.di vorgeschlagenen Weg einer Bewältigung der gemeinsamen Zukunftsaufgaben zu beschreiten, sprich: endlich ein Angebot für spürbare Gehaltserhöhungen auf den Tisch zu legen, den Manteltarifvertrag unverändert wieder in Kraft zu setzen und einen Reformprozess in Gang zu bringen. "Ändert sich an der Haltung der Arbeitgeber jetzt nichts, dann werden wir die Streiks weiter fortsetzen und die Auseinandersetzung geht weiter - wenn es sein muss auch bis ins Weihnachtsgeschäft hinein", unterstrich Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.

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Quelle:
Presseinformation vom 24.10.2013
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christiane Scheller - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Oktober 2013