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GEWERKSCHAFT/894: Beschäftigte von Kaufland bundesweit zu Streiks aufgerufen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 29. Oktober 2013

Tarifkonflikt Einzelhandel: Beschäftigte von Kaufland bundesweit zu Streiks aufgerufen



Berlin, 29.10.2013 - In dieser Woche ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) im Rahmen der Tarifauseinandersetzungen im Einzelhandel die Beschäftigten der Kaufland SB-Warenhäuser bundesweit erneut zum Streik auf. Höhepunkt wird die zentrale Streikkundgebung vor der Kaufland-Zentrale in Neckarsulm am Mittwoch (30. Oktober 2013) um 12 Uhr sein. Dort spricht das für den Handel zuständige Bundesvorstandsmitglied von ver.di, Stefanie Nutzenberger.

Kaufland-Beschäftigte in Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen werden sich an Arbeitsniederlegungen beteiligen. Das Motto der Streikenden lautet: "Es ist höchste Zeit, dass die Arbeitgeber zur Vernunft kommen. Es ist Zeit für einen fairen Tarifabschluss."

Seit mehr als einem halben Jahr steht eine Tariferhöhung im Einzelhandel aus. Seit mehr als einem halben Jahr vertreten die Arbeitgeber die unzumutbare Position, dass die Beschäftigten deutliche Gehalts- beziehungsweise Lohnkürzungen hinnehmen müssten. Auch die Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte bei den Arbeitszeiten sollen aus Sicht der Händler eingeschränkt werden. Das empört nicht nur die Kaufland-Beschäftigten, aber diese ganz besonders, da der Konzern sowohl jahrelang die Arbeitszeiten nicht korrekt bezahlt, als auch ganze Beschäftigtengruppen zu niedrig eingruppiert hat. Die Kaufland-Kassiererinnen haben sich vor dem Bundesarbeitsgericht ihre Eingruppierung erstritten, die die Arbeitgeber - damit auch Kaufland - mit den von ihnen angestrebten tariflichen Einschnitten wieder einkassieren wollen.

Kaufland ist in Deutschland Marktführer unter den SB-Warenhäusern, und die Schwarz-Gruppe gehört zu den größten Handelskonzernen in Europa. Somit wäre der Einfluss dieses Konzerns auf den Arbeitgeberverband HDE groß genug, um einen fairen Tarifabschluss herbeizuführen. Das Kaufland-Management sagt zwar, es würde gerne einen Abschluss haben und den Tarifkonflikt befrieden. Aber es tut nichts Erkennbares dafür, da Kaufland offensichtlich von den Vorschlägen des HDE Einsparungen bei den Personalkosten erwartet. "Wir streiken bundesweit und protestieren vor der Zentrale, damit den Worten Taten folgen", so Stefanie Nutzenberger.

ver.di fordert gemeinsam mit den Beschäftigten im Einzelhandel weiterhin eine kräftige Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen und die unveränderte Wiederinkraftsetzung des Manteltarifvertrags. Tarifabsenkungen sowie Verschlechterungen der Arbeitnehmer- und Betriebsratsrechte werden entschieden abgelehnt.

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Quelle:
Presseinformation vom 29.10.2013
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christoph Schmitz - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Oktober 2013