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GEWERKSCHAFT/902: Beschäftigte des Madsack-Konzerns protestieren gegen Arbeitsplatzabbau (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 12. November 2013

Beschäftigte des Madsack-Konzerns protestieren gegen Arbeitsplatzabbau und Tarifflucht



Berlin, 12.11.2013 - An mehreren Standorten des Madsack-Medienkonzerns finden am Mittwoch, 13. November, Protestveranstaltungen gegen das von der Geschäftsführung verkündete Sparprogramm statt. Bei der zentralen Kundgebung der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) vor der Konzernzentrale in Hannover, die von 11 bis 14 Uhr stattfindet, werden darüber hinaus Streikende aus denjenigen Madsack-Unternehmen dabei sein, die den Abschluss von Tarifverträgen fordern. Den Beschäftigten des Hannoveraner Callcenters KSC, die seit mehr als einem Monat im Dauerstreik sind sowie der Druckerei in Potsdam und der Redaktion in Marburg verweigern die örtlichen Geschäftsleitungen Tarifverhandlungen.

Hauptredner bei der Kundgebung ist ab ca. 12 Uhr der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke, der die Sparpläne bereits kurz nach deren Bekanntwerden mit den Worten, "Tarifflucht und Arbeitsplatzabbau sind kein Zukunftskonzept", scharf kritisiert hatte. Das Sparprogramm "Madsack 2018", bei dem es künftig nur noch eine Zentralredaktion für alle 18 Zeitungen des Konzerns geben soll, bedeute massiven Arbeitsplatzabbau, der verbunden sei mit einem Angriff auf die Arbeitsbedingungen derjenigen Beschäftigten im Konzern, die aktuell noch den Schutz von Tarifverträgen genießen. Nach dem in Potsdam bereits erprobten Konzept sollen die Madsack-Verlage und -Druckereien in tariflose Tochterfirmen mit regionaler Ausrichtung aufgeteilt werden. Gleichzeitig wird der Arbeitsplatzabbau fortgeführt, der durch die Konzentration zentraler Unternehmensdienste wie Personalabrechnung und Datenverarbeitung bereits begonnen hat.

Der Madsack-Konzern erzielte 2012 bei einem Umsatz von 671 Millionen Euro ein Betriebsergebnis von 30 Millionen Euro. Neben den Tageszeitungen mit einer täglichen Auflage von mehr als 900.000 Exemplaren gibt er rund 40 Anzeigenblätter mit einer Gesamtauflage von 5 Millionen Exemplaren pro Woche heraus. Darüber hinaus ist der Konzern im Postgeschäft und im Privatfernsehen tätig.

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Quelle:
Presseinformation vom 12.11.2013
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christiane Scheller - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. November 2013