Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → WIRTSCHAFT

GEWERKSCHAFT/998: Zweite Tarifrunde für Bankbeschäftigte ohne Angebot (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 27. Mai 2014

Zweite Tarifrunde für Bankbeschäftigte ohne Angebot - Arbeitgeber provozieren Beschäftigte



Berlin, 27.05.2014 - Auch die zweite Tarifrunde für die rund 210.000 Beschäftigten des privaten und öffentlichen Bankgewerbes blieb ohne Ergebnis und wurde auf den 30. Juni vertagt.

Die Arbeitgeber legten auch in dieser Verhandlungsrunde kein Angebot vor. Die Forderung der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) nach einem Sockelbetrag von 100 Euro plus 3,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten wiesen sie weiterhin zurück und hielten stattdessen an ihrer Forderung nach einer regelmäßigen Samstagarbeit für Beschäftigte aus allen Bereichen des Bankgeschäftes fest. Ein Gehaltsangebot werde es nur in einem Gesamtpaket mit der Samstagsarbeit geben. Das wies ver.di entschieden zurück.

"Die Arbeitgeber provozieren mit ihrem Verhalten die Beschäftigten", kritisierte ver.di-Verhandlungsführer Uwe Spitzbarth. "Den Beschäftigten, die täglich neu die Kunden und ihr Vertrauen für die Banken gewinnen müssen und damit zu den guten operativen Ergebnissen beitragen, müsse Respekt und Wertschätzung entgegengebracht werden. Deshalb wären die Arbeitgeber gut beraten gewesen, wenn sie heute ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch gelegt und von ihren völlig inakzeptablen Forderungen Abstand genommen hätten", betonte Spitzbarth.

Im Vorfeld der Verhandlungen hatten Bank-Beschäftigte in Frankfurt/Main bei einer Kundgebung vor dem Verhandlungsort Am Kaiserplatz abermals die Forderungen unterstützt. Bereits in der vergangenen Woche hatte es an zahlreichen Standorten im Bundesgebiet Aktionen gegeben, bei denen Beschäftigte auf die Forderungen aufmerksam gemacht hatten.

Der ver.di-Verhandlungsführer wies darauf hin, dass das Einkommen deutlich erhöht werden müsse, um die Bankbeschäftigten nicht weiter von anderen Branchen abzukoppeln. Eine angemessene Erhöhung der Gehälter würde zudem helfen, den privaten Konsum weiter zu steigern und die Binnennachfrage zu stärken. Spitzbarth forderte die Arbeitgeber auf, in der nächsten Runde ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen und die Forderung nach regelmäßiger Samstagarbeit zurückzunehmen. Es müsse jetzt endlich konstruktiv über die ver.di-Forderungen verhandelt werden.

Die ver.di-Tarifkommission werde morgen das weitere Vorgehen beraten.

*

Quelle:
Presseinformation vom 27.05.2014
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
E-Mail: pressestelle@verdi.de
Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Mai 2014