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GEWERKSCHAFT/1123: Postbank Filialvertrieb und Postbank AG - weitere Warnstreiks (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 6. März 2015

Postbank Filialvertrieb und Postbank AG: Tarifkommissionen beschließen weitere Warnstreiks


Berlin, 06.03.2015 - Die Tarifkommissionen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) für die Postbank Filialvertrieb AG sowie für die Postbank AG, die Firmenkunden AG und die BHW-Gruppe haben gestern Abend (5. März) in Bonn weitere Warnstreiks beschlossen, die am morgigen Samstag beginnen und bis zur nächsten Verhandlungsrunde am 17. und 18. März an jedem Tag an unterschiedlichen Orten durchgeführt werden. Warnstreiks wird es sowohl im Filialvertrieb als auch in den Service- und Backoffice-Bereichen der Postbank AG, der Firmenkunden AG und BHW-Gruppe geben.

Hintergrund ist, dass beide Verhandlungsrunden am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche (4. und 5. März) ergebnislos blieben. Für die 9.500 Beschäftigten des Postbank Filialvertriebs gab es in der dritten Verhandlungsrunde weder ein verbessertes Gehaltsangebot noch ein Angebot zum Kündigungsschutz. Für die 2.700 Beschäftigten der Postbank AG, die Firmenkunden AG und die BHW-Gruppe waren die Arbeitgeber auch in der zweiten Runde nicht bereit, über einen Vorruhestand mit Rechtsanspruch, geschweige denn den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Ende 2020 zu reden.

"Die Arbeitgeber haben diese Warnstreiks durch ihre starre Verweigerungshaltung provoziert, obwohl die Beschäftigten durch ihre Aktionen sehr deutlich gemacht haben, dass sie an ihren Forderungen festhalten und Angebote zum Gehalt, zum Vorruhestand und vor allem auch zum Kündigungsschutz einfordern", betont ver.di-Bundesvorstandmitglied Christoph Meister. "Immer wieder haben sie darauf hingewiesen, dass sie große Ängste um ihre Arbeitsplätze haben, was aufgrund von Spekulationen um Verkauf, Teilverkauf und Börsengang verständlich ist." Die Arbeitgeber riskierten mit ihrer Taktik eine jahrzehntelang bestehende erfolgreiche Sozialpartnerschaft. Gerade die Sicherheit durch den Kündigungsschutz habe dafür gesorgt, dass die Beschäftigten in der Vergangenheit bereit gewesen seien, die Belastungen aus Umstrukturierungen immer wieder mitzutragen. Die Blockadehaltung der Arbeitgeber gefährde jetzt aber den sozialen Frieden und zugleich den ökonomischen Erfolg der Postbank, so Meister weiter.

ver.di habe die Beschäftigten aufgerufen, bis zur nächsten Verhandlungsrunde täglich Warnstreiks an anderen Orten durchzuführen. Dadurch werde es ab morgen jeden Tag in einer anderen Region zu Aktionen mit unterschiedlichen Auswirkungen kommen. Es sei davon auszugehen, dass sowohl Filialen geschlossen bleiben als auch Geschäftskundenberatungen und Nachprüfungen von Überweisungsaufträgen nur verzögert oder gar nicht stattfinden könnten. Meister forderte die Arbeitgeber auf, noch vor der nächsten Verhandlungsrunde ein deutliches Signal für ein verhandlungsfähiges Angebot zum Kündigungsschutz, zum Gehalt und zum Vorruhestand mit Rechtsanspruch zu geben. Bliebe dieses aus, werde die Situation zusätzlich eskalieren und zu einer nochmaligen Ausweitung der Streiks führen.

Die Verhandlungen werden am 17. und 18. März fortgesetzt. Der Verhandlungsort steht noch nicht fest.

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Quelle:
Presseinformation vom 06.03.2015
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. März 2015

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