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UNTERNEHMEN/2110: Von der Leyen - "Schutzschirm für Kleinunternehmen" (BMAS)


Bundesministerium für Arbeit und Soziales - 27. Januar 2010

Von der Leyen: "Schutzschirm für Kleinunternehmen"

Mikrokreditfonds mit 100 Millionen Euro sichert Darlehen an kleine Betriebe ab


Die Bundesregierung startet den Mikrokreditfonds Deutschland. Er sichert mit einem Volumen von 100 Millionen Euro Kredite an Klein- und Kleinstbetriebe bzw. "junge" Unternehmen. Knapp 60 Millionen Euro stammen aus dem Europäischen Sozialfonds; etwas mehr als 40 Millionen Euro kommen aus dem Haushalt des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS). Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie plant, später 1,5 Millionen Euro beizusteuern.

Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Ursula von der Leyen, anlässlich der Vorstellung des Fonds im Bundeskabinett am heutigen Mittwoch: "In der aktuellen Krise halten sich die Banken auch mit niedrigen Krediten für Kleinunternehmen und Selbständige zurück. Nicht selten fehlen gerade jungen, innovativen Betrieben die geforderten Sicherheiten. In schwieriger Zeit eröffnet nun der Mikrokreditfonds neue Finanzierungswege, über die kleine Unternehmen Personal und Know-how über die Krise retten können. Der Mikrokreditfonds ist der Schutzschirm für Kleinunternehmen, er sichert Arbeitsplätze und stärkt die Zukunftsfähigkeit des ganzen Landes."

Der Mikrokreditfonds.

sichert Kredite von bis zu 20.000 Euro
bei einer Laufzeit von bis zu drei Jahren
ohne Kredituntergrenze
ohne Sicherheiten, wie sie üblicherweise von Banken verlangt werden
berücksichtigt besonders Unternehmen mit hoher Ausbildungsbereitschaft
verschafft Kredite zu einem Zinssatz von zunächst 7,5 Prozent p.a.
ermöglicht eine unbürokratische und schnelle Kreditvergabe (im Regelfall eine Woche nach Antragstellung)
wird mit einer Laufzeit zunächst bis 2015 eingerichtet

Über die aktuell besonders brisante Situation hinaus soll der Fonds mittel- und langfristig die Entwicklung eines flächendeckenden Mikrokreditangebots in Deutschland fördern. Strukturen der Mikrokreditvergabe sollen professionalisiert und die Betätigung als Mikrofinanzierer attraktiver gemacht werden. Denn in Deutschland haben Kleinstunternehmen oft Liquiditätsprobleme, wenn sie Projekte vorfinanzieren oder ihr Geschäftsmodell weiterentwickeln wollen. Der Fonds ist insofern auch eine Reaktion auf eine veränderte Unternehmenswelt mit mehr kleinen Betrieben und Selbständigen. Sie sollen sich an Beratungsorganisationen wie zum Beispiel Gründerzentren, Genossenschaften, Wirtschaftsfördergesellschaften oder Unternehmensberatungen wenden können, die als Mikrofinanzierer fungieren.

Das Fondsvermögen wird von der Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank) treuhänderisch für den Bund verwaltet. Die Kreditvergabe erfolgt durch die Bochumer GLS Bank in einem kooperativen Modell, das heißt auf Empfehlung von Mikrofinanzieren, aber auf eigene Rechnung. Der Mikrokreditfonds sichert gegenüber der GLS Bank die Kreditausfälle ab. Die Mikrofinanzierer betreuen und beraten die Kreditnehmenden im persönlichen Kontakt und empfehlen der GLS Bank die Kreditvergabe. Sie sind die Scharniere und Mediatoren zwischen Kreditnehmer und kreditgebender GLS Bank.

Weitere Informationen finden Sie unter www.mikrokreditfonds.de.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 6 vom 27. Januar 2010
Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Hausanschrift: Wilhelmstraße 49, 10117 Berlin,
Postanschrift: 11017 Berlin
Telefon: 030/18 527-2835 / 2188; Fax: 030/18 527-2191
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Internet: www.bmas.bund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Januar 2010