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VERKEHR/1174: "Jahrzehnt der Sicherheit im Straßenverkehr" (DVR)


Der Deutsche Verkehrsicherheitsrat (DVR)
Pressemitteilung vom 9. Mai 2011

Vereinte Nationen läuten "Jahrzehnt der Sicherheit im Straßenverkehr" ein
DVR an Verkehrssicherheitsprojekt in Ägypten beteiligt


Bonn, 09. Mai 2011 (DVR) - Weltweit sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich 1,3 Millionen Menschen auf den Straßen. Hinzu kommen bis zu 50 Millionen Verletzte. Insbesondere in Schwellen- und Entwicklungsländern ist bei den 15- bis 29-Jährigen der Straßenverkehrsunfall die Todesursache Nummer eins. Die Hälfte aller Getöteten weltweit ist als Fußgänger, Fahrradfahrer oder motorisierte Zweiradfahrer unterwegs gewesen.

In den 27 Mitgliedstaaten der EU kommen pro Jahr rund 35.000 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben. Ausgehend von der Zielsetzung im Jahr 2001, bis 2010 die Zahl der Getöteten zu halbieren, konnte ein Rückgang von rund 36 Prozent verbucht werden. Besser sieht die Entwicklung nach Angaben des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) für Deutschland aus: Im genannten Zeitraum ging die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr um 48 Prozent zurück. Das Reduktionsziel von 50 Prozent wurde also nur knapp verfehlt.

Damit sich die Verkehrssicherheit weltweit erhöht, rufen die Vereinten Nationen (UN) am 11. Mai 2011 zum "Jahrzehnt der Sicherheit im Straßenverkehr" auf. Ziel ist es, die fatalen menschlichen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen eines der weltweit größten Gesundheitsprobleme zu verringern.


Durch zahlreiche Veranstaltungen und Aktionstage erhält das Thema Verkehrssicherheit in den Medien und der Öffentlichkeit an diesem Tag weltweit viel Aufmerksamkeit. Auch der DVR schließt sich diesem Aufruf an und ruft alle interessierten Organisationen und Institutionen auf, Aktionen des Tages der Verkehrssicherheit am 18. Juni 2011 mit dem Beginn des "Jahrzehnts der Sicherheit im Straßenverkehr" zu verknüpfen. So wird der Odeonsplatz in München am 21. Mai 2011 zum Schauplatz sicherer Mobilität. Im Rahmen der Präventionskampagne "Risiko raus!" informieren Berufsgenossenschaften und Unfallkassen in Zusammenarbeit mit dem DVR über Gefahren beim Fahren und Transportieren. "Verkehrssicherheit hört nicht an den Grenzen Deutschlands oder Europas auf. Gerade in den Entwicklungs- und Schwellenländern beobachten wir eine stark zunehmende Motorisierung. Im Zuge dessen sind höhere Unfallzahlen zu befürchten. Deshalb ist es wichtig, alle Aktionen zu unterstützen, die helfen, Getötete und Schwerverletzte auf den Straßen zu vermeiden. In Deutschland werden wir die Dekade der Vereinten Nationen unter anderem mit dem Tag der Verkehrssicherheit unterstützen, der jährlich an jedem dritten Samstag des Monats Juni bundesweit durchgeführt wird", erklärt DVR-Präsident Dr. Walter Eichendorf.

Darüber hinaus war der DVR im Rahmen des EU-Twinning-Projektes "Verkehrssicherheit in Ägypten" für den Aufbau von Organisationsstrukturen beratend tätig. Am 11. Mai findet in Kairo unter Beteiligung des DVR der Abschluss des Projektes statt. Bei dieser Gelegenheit wird der interministerielle Verkehrssicherheitsrat Ägyptens den gemeinsam erarbeiteten "Fahrplan" zur Umsetzung von Maßnahmen für die kommenden zehn Jahre vorstellen.


Mit dem Aktionsmotto "Wear.Believe.Act." hofft die WHO als Koordinator der UN-Dekade auf zahlreiche Unterstützer, die das Symbol - eine gelbe Raute - für ihre Veranstaltungen, Events und Medien nutzen und so die Präventionsbotschaft weltweit verbreiten. "Wear", zu deutsch "tragen", steht für die Nutzung von Gurten und Helmen, die lebensrettend wirken sowie für das Tragen des Stickers, der die Botschaft verkündet. "Believe" steht für das Bewusstsein, dass Maßnahmen die Anzahl und die Schwere der Unfälle verringern können. Dies geschieht nicht von allein, daher ruft "Act" ("Tu es") dazu auf, entsprechend aktiv zu werden. Poster und weiteres Kampagnenmaterial mit dem Slogan "Together we can save millions of lives" ("Zusammen können wir Millionen Leben retten") sind in verschiedenen Sprachen unter www.decadeofaction.org verfügbar.

Im UN-Aktionsplan werden folgende fünf wichtigen Handlungsfelder genannt: Verkehrssicherheitsmanagement, Infrastruktur, Fahrzeugtechnik, Verkehrsteilnehmer und Unfallversorgung. Alle Aktivitäten von Verbänden, Institutionen und Unternehmen in diesen Bereichen können die weltweite Initiative für Verkehrssicherheit unterstützen. Interessenten finden viele Anregungen für Projekte und weitere Hintergrundinformationen auf der Internetseite. Dort können auch eigene Aktionen eingestellt und präsentiert werden.
Weitere Informationen unter http://www.who.int/roadsafety/decade_of_action/en/index.html.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 09.05.2011
Herausgeber: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR)
Beueler Bahnhofsplatz 16, 53222 Bonn
Telefon (02 28) 4 00 01-0
Telefax (02 28) 4 00 01-67
E-Mail: srademacher@dvr.de
http://www.dvr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Mai 2011 1