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VERKEHR/1498: Ablenkung am Steuer - eine große Gefahrenquelle im Straßenverkehr (DVR)


Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR)
Pressemitteilung vom 11. September 2017

Ablenkung am Steuer - eine große Gefahrenquelle im Straßenverkehr:

BMVI und DVR starten Aktion #FingervomHandy


Im Rahmen der Verkehrssicherheitskampagne "Runter vom Gas" wurde heute die Aktion #FingervomHandy gegen Ablenkung im Straßenverkehr vorgestellt. Ein emotionaler Kinospot sowie umfangreiche Social-Media-Aktionen machen auf die Gefahr von Handynutzung im Straßenverkehr aufmerksam und rufen zu verantwortungsbewusstem Verhalten auf. Eine repräsentative Umfrage liefert zudem aktuelle Zahlen zum Thema Ablenkung im Straßenverkehr.


Berlin/München, 11. September 2017 - Nur schnell eine Nachricht beantworten, ein Telefonat führen oder das Navi einstellen: Am Steuer können bereits kurze Momente der Ablenkung lebensgefährlich sein. Laut einer Studie der Allianz Versicherung aus dem Jahr 2016 ist jeder zehnte Verkehrstote auf Ablenkung zurückzuführen.

Die neue Aktion #FingervomHandy des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) macht auf die Gefahr von Ablenkung durch Handys und Smartphones im Straßenverkehr aufmerksam. Unterstützt wird diese Aktion unter anderem von YouTuber Oguz Yilmaz und Rapper Kay One, die bereits in den vergangenen zwei Wochen ihre Fans auf eine vermeintlich falsche Fährte lockten: Nutzer von Facebook, Twitter und Instagram waren aufgerufen, unter dem Hashtag #backseatthursday Fotos schöner Kindheitserinnerungen von Fahrten oder Erlebnissen im Auto zu teilen.

Anlässlich des heutigen Pressetermins in München löste Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, die erste Phase der Aktion auf. Sie präsentierte den neuen Spot für Kino und Social Media, der die kindliche Geborgenheit im Auto aufgreift und zeigt, wie schnell diese durch Ablenkung am Steuer zerstört werden kann. "Mit diesem Spot möchten wir den Menschen die Gefahr von Ablenkung im Straßenverkehr vor Augen führen. Aufs Handy soll und muss im Alltag niemand verzichten. Aber die Nutzung im Straßenverkehr stellt eine riesige Gefahr dar - für mich selbst, aber auch für alle anderen um mich herum", erklärt Bär.

Inhalt der Aktion sind neben dem Kinospot auch zahlreiche Shareables und GIFs für Social Media mit knackigen Sprüchen und eindeutigen Botschaften gegen Ablenkung im Straßenverkehr. Der Film sowie die animierten Bilder können auf der Website www.runtervomgas.de/ablenkung heruntergeladen und in den sozialen Netzwerken geteilt werden. "Wir glauben an einen Viral-Effekt im Netz und rufen die Online-Community dazu auf, unseren Spot und das Bildangebot in den sozialen Netzwerken zu teilen und so ein deutliches Zeichen gegen Ablenkung im Straßenverkehr zu setzen. Wir freuen uns, dass wir dabei von zahlreichen bekannten Persönlichkeiten unterstützt werden", so Christian Kellner, Hauptgeschäftsführer des DVR.


Eine Sekunde Engagement statt eine Sekunde Ablenkung

Unterstützt wird diese Aktion unter anderem von YouTuber Oguz Yilmaz und Rapper Kay One. "Es verärgert mich, wenn bekannte YouTuber Selfies und Videos beim Fahren posten. Daher rufen wir im Rahmen der Aktion dazu auf, das Handy während der Fahrt in den Flugmodus zu stellen", so Yilmaz, einer der bekanntesten YouTuber Deutschlands, der vor knapp zwei Wochen den Startschuss für #backseatthursday gegeben hatte. Wie schnell es gehen kann und was es bedeutet, einen wichtigen Menschen bei einem Verkehrsunfall zu verlieren, haben der Rapper Kay One und die Psychologin Katharina Körner am eigenen Leib erfahren müssen. Daher unterstützen auch sie, wie viele weitere bekannte Persönlichkeiten, die Aktion #FingervomHandy. "Eine falsche Entscheidung im Straßenverkehr kann fatale Folgen haben. Wer Auto fährt, sollte sich daher voll auf den Straßenverkehr konzentrieren", so Kay One, der sich seit dem Verlust eines guten Freundes bei einem Verkehrsunfall für mehr Verkehrssicherheit engagiert. Auch Körner, die ihren Ehemann, Bruder und Sohn durch einen schweren Unfall verlor, ruft zum Mitmachen auf: "Ich weiß, dass eine Sekunde alles für immer verändern kann. Unterstützt die Aktion mit nur einem Klick und sensibilisiert eure Familie und Freunde für die Unfallursache Ablenkung!"


Mehr als jeder Zweite lässt sich ablenken

Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage von Kantar TNS unter mehr als 2.500 Personen im Auftrag der Kampagneninitiatoren gaben insgesamt 61 Prozent der Pkw-Fahrer an, sehr wahrscheinlich oder wahrscheinlich in bestimmten Situationen das Mobiltelefon am Steuer zu nutzen: darunter die meisten, wenn sie in einem Stau (52 Prozent) oder an einer roten Ampel (30 Prozent) stehen. Dies, obwohl 92 Prozent aller Befragten das Bedienen von Mobiltelefonen im Straßenverkehr als gefährlich einschätzen. Mehr als ein Drittel (36 Prozent) der befragten Handybesitzer gibt an, durch das Nutzen des Mobiltelefons im Straßenverkehr bereits in eine gefährliche Situation geraten zu sein; davon erlitten sieben Prozent sogar bereits einen Unfall durch Ablenkung.


Hintergrund "Runter vom Gas":

Initiatoren der Kampagne "Runter vom Gas" sind das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR).

Mit einer emotionalen Ansprache sensibilisiert "Runter vom Gas" seit 2008 für Risiken im Straßenverkehr sowie eine Vielzahl von Unfallursachen und will damit für mehr Sicherheit auf deutschen Straßen sorgen.

Im Jahr 2016 verloren 3.206 Personen ihr Leben im Straßenverkehr. 2011 waren es noch 4.009 Getötete. Im selben Jahr wurde im nationalen Verkehrssicherheitsprogramm das Ziel von 40 Prozent weniger Todesopfern im Straßenverkehr bis 2020 definiert.


Mehr Informationen zur Kampagne auf:
www.runtervomgas.de

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Quelle:
Pressemitteilung vom 11.09.2017
Herausgeber: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR)
Auguststraße 29, 53229 Bonn
Telefon (02 28) 4 00 01-0, Telefax (02 28) 4 00 01-67
E-Mail: info@dvr.de
Internet: http://www.dvr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. September 2017

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