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URHEBERRECHT/094: Internationale Konferenz zur Zukunft des Urheberrechts eröffnet (BMJ)


Bundesministerium der Justiz - Berlin, 7. Mai 2009

Zypries eröffnet internationale Konferenz zur Zukunft des Urheberrechts


Auf Einladung von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries diskutieren heute und morgen 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 19 Ländern über die Zukunft des Urheberrechts.

"Das digitale Zeitalter stellt die Rechtspolitik in allen Ländern vor neue Herausforderungen. Moderne Technologien und vor allem das Internet haben den Zugang aller zu Informationen und urheberrechtlich geschützten Inhalten deutlich vereinfacht. Sie haben Möglichkeiten der Vervielfältigung und der Verbreitung dieser Inhalte geschaffen, die noch vor kurzem völlig unvorstellbar waren. Leider wird im Internet auch täglich das geistige Eigentum verletzt. Viele fragen daher, ob wir eine stärkere Regulierung des Netzes brauchen", sagte Zypries bei der Eröffnung. "Wir wollen heute und morgen das große Ganze in den Blick nehmen. Quer denken und vordenken für die Zukunft - das ist das Ziel dieser Konferenz. Wir müssen gerade wegen der internationalen und europäischen Vorgaben unseren Blick insbesondere darauf richten, ob diese Rahmenbedingungen noch zeitgemäß sind oder modifiziert werden müssen", betonte Zypries.

Die Konferenz dient der Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Situation und soll Denkanstöße für die weitere Entwicklung des Urheberrechts auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene geben. Dabei wird vor allem die künftige grundsätzliche, konzeptionelle Ausrichtung einer Weiterentwicklung des Urheberrechts im Mittelpunkt der Diskussionen stehen. "Allein die Stichworte "Google Buchsuche", "Digitale Bibliotheken", "Open Access", "Kulturflatrate" und "Musik- und Filmpiraterie" zeigen, dass wir für das Programm der Konferenz die Bereiche ausgewählt haben, in denen die rechtspolitische Diskussion am intensivsten geführt wird. Gerade diese Themen zeigen exemplarisch den Bedarf für eine Debatte darüber, welche Veränderungen des Urheberrechts langfristig notwendig sind", sagte Zypries.

Am ersten Veranstaltungstag werden Professor Dr. Reto M. Hilty, Direktor des Max-Planck-Instituts für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht, und Professor Dietmar Harhoff, Ph. D., Vorstand des Instituts für Innovationsforschung, Technologiemanagement und Entrepreneurship an der Ludwigs-Maximilians-Universität München, mit einer rechtswissenschaftlichen und wirtschaftswissenschaftlichen Analyse die interdisziplinäre Grundlage für die nachfolgenden Diskussionen schaffen. Anschließend werden in weiteren Veranstaltungsblöcken die Vertreterinnen und Vertreter internationaler Unternehmen und Institutionen sowie Urheber spezifisch ihre Vorstellungen zu den Bereichen "wissensbestimmte Wirtschaft" und "Unterhaltungsindustrie" erörtern. Zum Abschluss der Veranstaltung werden Herr Francis Gurry, der Generaldirektor der WIPO, Herr Jacques Toubon, Mitglied des Europäischen Parlaments, und Herr Tilman Lüder, Vertreter der Europäischen Kommission, ihre Vorstellungen für die zukünftige Richtung der urheberrechtlichen Gesetzgebung darlegen.

Nähere Informationen zum Ablauf der Internationalen Konferenz zum Urheberrecht können dem Programm entnommen werden. Weitere Informationen zum Urheberrecht finden Sie unter www.bmj.bund.de.

Dokumente
Programm der Konferenz:
http://www.bmj.de/files/-/3604/Programm_der_Konferenz.pdf


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Quelle:
Pressemitteilung vom 07.05.2009
Herausgegeben vom Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
des Bundesministeriums der Justiz
Verantwortlich: Eva Schmierer
Redaktion: Dr. Henning Plöger, Dr. Isabel Jahn,
Johannes Ferguson, Ulrich Staudigl
Mohrenstr. 37, 10117 Berlin
Telefon 01888 580-90 30
Telefax 01888 580-90 46
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Mai 2009