EDITORIAL/018: CETA oder die Festschreibung des Marktes (SB)
Wochendruckausgabe 18 der Elektronischen Zeitung Schattenblick zum
29.10.2016
CETA oder die Festschreibung des Marktes
Foto: © 2013 by Schattenblick
Was soll denn falsch sein an einem Markt? Ein Ort und ein sozialer
Raum, wo den Angeboten und der Nachfrage entsprechend gehandelt,
getauscht und gewechselt werden kann? Was ist falsch an Leistungen und
Gegenleistungen? Selbst Arbeit und Lohn als das geregelte Verhältnis
von Schaffenskraft und Produktion ist doch erstrebenswerter als eine
waffenstarrende und dauerhaft blutige Praxis des Raubes, der
Versklavung und der Gegenunterwerfung mit all ihren schmerzhaften und
instabilen Begleiterscheinungen und Folgen.
Statt dessen dann doch besser ein friedliches und mithin geregeltes
Beieinander, in welchem unter der Maßgabe justitiabler Gewalt die
Geschäfte und Absichten der Menschen untereinander verkehrsfähig und
praktikabel, also wiederhol- und lebbar werden, ohne die stete Gefahr
von Bedrohung und Zerstörung auf den Plan zu rufen?
Der Umstand, daß der gewaltgeregelte Frieden jedweden Marktgeschehens
doch nur die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln bedeuten
kann, dynamisiert und begründet im Vorteilsstreben, in der Konkurrenz
und dem taktisch-strategischen Vergleichen zum Zweck der erfolgreichen
Selbstbehauptung gegenüber dem anderen Menschen, kann doch ebensowenig
richtig sein wie seine unhinterfragte Voraussetzung, die Gewalt.
Redaktion Schattenblick
4. November 2016
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