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EDITORIAL/048: Zum DFG Sonderforschungsbereich Muße ... (SB)


Wochendruckausgabe 48 der Elektronischen Zeitung Schattenblick zum 24.06.2017


Aufgeschlagene Schattenblick-Zeitung in den Händen eines Lesers - Foto: © 2013 by Schattenblick

Foto: © 2013 by Schattenblick

Zum DFG Sonderforschungsbereich Muße ...

In seiner denkbar kürzesten Deutung wird der Begriff "Muße" lt. Duden mit den Worten "Untätigkeit", "Ruhe" oder "freie Zeit" umschrieben. Der Sonderforschungsbereich 1015 "Muße, Grenzen, Raumzeitlichkeit, Praktiken" der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) kann mit dem Vortrag "Digital technologies and the imperative of speed" am 22, Juni 2017 vor geladenen Gästen im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten zum Beginn der DFG-finanzierten, wissenschaftlichen Erforschung der Muße als offiziell in Angriff genommen gelten.

Nicht nur bei einer ersten oberflächlichen Betrachtung fällt in diesem Zusammenhang die genuin ökonomische Sicht auf die Muße als ein bislang unerschlossenes Feld notwendiger und weitreichend brachliegender Zweckmäßigkeit, Funktionalität und Nutzung auf, das noch als ein in seiner Wechselwirkung zu Arbeit, Produktivität und Gebrauch gebundenes Phänomen menschlich biologischer Überlebensaussteuerung zu entdecken wäre.

Wenn es denn eine derzeit vorstellbare Qualifikation wirtschaftlicher Optimierung der gesellschaftlichen Produktivität über die bis heute unzureichend reflektierten und wissenschaftlich erforschten Möglichkeiten gibt, dann wäre diese wohl in den Bereichen der Freizeit, des Ruhebedarfs, der Entspannung, des Dösens und Träumens und gar des Lustwandelns und schlußendlich der Muße am ehesten zu suchen.

Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Redaktion Schattenblick


23. Juni 2017


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