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MELDUNG/039: Buddhisten-Demo gegen das Dalai Lama-Verbot alter Glaubenspraktik (ISC)


International Shugden Community - Meldung vom 12. Mai 2014

Hunderte Buddhisten demonstrieren gegen Dalai Lama bei Deutschlandbesuch



Tibeter und westliche Buddhisten, Mönche und Laien, demonstrieren in Frankfurt gegen den Dalai Lama. Sie fordern ihn auf, Diskriminierung zu beenden und Religionsfreiheit zu gewähren.

Demonstrationen finden statt:

Mittwoch, 14. Mai, Frankfurt am Main
Ort: Fraport Arena, Silostr. 46
Frankfurt-Unterliederbach
Demonstrationszeit: 12.30 - 16.00 Uhr

Donnerstag, 15. Mai, Frankfurt am Main
Ort: Paulsplatz an der Paulskirche
60311 Frankfurt am Main
Demonstrationszeit: 8.00 - 16.00 Uhr

Diese friedlichen Demonstrationen werden von der "International Shugden Community" (ISC) organisiert. Die ISC ist eine Dachorganisation von Praktizierenden verschiedener buddhistischer Traditionen aus der ganzen Welt. Sie sind zusammengekommen, um stellvertretend für Millionen von Shugden-Praktizierenden den Dalai Lama zu bitten, das Leiden zu beenden, das aus seinem illegitimen Verbot der Shugden-Praxis und seiner Diskriminierung der Shugden-Leute resultiert.

Der Dalai Lama verbietet seit den Neunzigern die Verehrung von Dorje Shugden - einer erleuchteten Gottheit, die zu einer der Hauptrichtungen des Buddhismus gehört und zu der Buddhisten seit über 400 Jahren beten. Dieses Verbot verursacht weltweit Millionen Menschen immenses Leiden.

In den vergangenen 18 Jahren hat dieses Verbot des Dalai Lama jeglichen Frieden und jede Harmonie innerhalb der tibetischen Gemeinschaft zerstört: Mönche und Nonnen wurden gewaltsam aus ihren Klöstern vertrieben - allein 900 im Februar 2008. Exiltibeter verlieren ihre Arbeit und grundlegende Rechte. Sie werden bedroht und aus der Gesellschaft ausgegrenzt, in einer Weise, die erschreckend an den Antisemitismus im Deutschland der dreißiger Jahre erinnert.

Sogar in der westlichen Welt werden Buddhisten mit Glauben an Shugden aufgrund des Verbots aus der buddhistischen Gemeinschaft ausgegrenzt und ausgeschlossen, so auch in Deutschland. Auch sie leiden unter der Verfolgungskampagne, die der Dalai Lama im Verborgenen betreibt.

Immer wieder - auch öffentlich - rechtfertigt der Dalai Lama seine Kampagne damit, dass die Praxis von Dorje Shugden sein Leben verkürze und dem tibetischen Volk und der tibetischen Unabhängigkeit schade: Behauptungen, die keiner rationalen Überprüfung standhalten. Weil sich Shugden-Buddhisten nicht anders Gehör verschaffen können, bittet die ISC auf ihren Demonstrationen den Dalai Lama: "Hör auf zu lügen."

Der Dalai Lama selbst hat dieses Problem 1995 erschaffen - daher kann nur er es lösen. Aus diesem Grund bittet die ISC ihn (1) jedem zu erlauben die Shugden-Praxis auszuüben, (2) die Diskriminierung von Shugden-Buddhisten völlig aufzugeben, (3) allen Mönchen und Nonnen, die vertrieben wurden, zu erlauben in ihre Klöster zurückzukehren und (4) die tibetischen Gemeinschaften weltweit zu bitten, diese Punkte umzusetzen.

Die Belege für das Verbot der Dorje Shugden-Praxis und die Diskriminierung von Shugden-Praktizierenden sind überwältigend. Beispielsweise hat die Tibetische Exilregierung (CTA) mit Beschluss vom 17. März 2014 alle Menschen mit Glauben an Shugden per Dekret zu "Kriminellen" erklärt. (Resolution 3, Nachweis: [1])

Markus Rehnert, Sprecher der ISC in Deutschland, erklärt:

"In der tibetischen Exilgemeinschaft gibt es keine wirkliche Meinungsfreiheit: kritische Äußerungen über den Dalai Lama werden auf verschiedene Weise bestraft und jede Form von Opposition unterdrückt. Jede Bitte um Dialog wurde in der Vergangenheit vonseiten des Dalai Lama ignoriert. Aus diesem Grund nutzen wir jetzt in Deutschland aus Anlass des Dalai Lama-Besuchs in Frankfurt unser Grundrecht auf Meinungsfreiheit.
Warum? Wir wollen den Dalai Lama dazu bringen, seinen Standpunkt zu revidieren, und sein diskriminierendes Verhalten zu beenden. Obwohl unser Protest laut, bunt und stark ist, sind wir äußert friedliche Demonstranten - wie uns Polizeibehörden an den unterschiedlichsten Orten der Welt attestiert haben. Unser Ziel ist einzig und allein den Dalai Lama dazu zu bringen, sein widersinniges Verbot der Shugden-Praxis endlich aufzuheben und somit Frieden und Harmonie für Millionen Menschen in der buddhistischen Gemeinschaft wiederherzustellen."

Weitere Informationen unter:
www.internationalshugdencommunity.com


Anmerkung:
[1] http://tibet.net/2014/03/20/tibetan-parliament-passes-resolution-concerning-dolgyal/

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Quelle:
International Shugden Community
Postfach 12 03 51, 10593 Berlin
E-Mail: media@internationalshugdencommunity.com
Internet: www.internationalshugdencommunity.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Mai 2014