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AFRIKA/057: Ökumenischer Rat der Kirchen begrüßt Unabhängigkeit des Südsudan (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Pressemitteilung vom 8. Juli 2011

ÖRK begrüsst Unabhängigkeit des Südsudan


Der Südsudan wird am Samstag, 9. Juli, seine Unabhängigkeit erlangen. Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), hat dem neuen Land gratuliert und der andauernden Solidarität des Weltkirchenrates versichert. In einem Brief vom 7. Juli 2010, den Tveit im Namen des ÖRK an den Präsidenten der Republik Südsudan, General Salva Kiir Mayardit, schrieb, versprach Tveit "unsere Gebete und guten Wünsche für die glänzende und friedliche Zukunft Ihres Landes und Volkes".

Wiederholte kriegerische Auseinandersetzungen und Kämpfe im Sudan in den vergangenen vier Jahrzehnten haben mehr als zwei Millionen Menschen das Leben gekostet sowie einen Großteil der Infrastruktur der Region zerstört und die für eine gesunde Wirtschaft notwendigen Ressourcen verbraucht.

Tveit erinnert in seinem Brief, dass "der ÖRK, unser ökumenischer Partner, der Sudanesische Kirchenrat, und die beiden ÖRK-Mitgliedskirchen im Land die Menschen im Sudan in ihrem langen Ringen begleitet haben. Vor 40 Jahren vermittelte der ÖRK zusammen mit der Gesamtafrikanischen Kirchenkonferenz zwischen den zwei Parteien [im Sudan] und ermöglichte das 1972 in Addis Abeba geschlossene Friedensabkommen".

Auch später, als die Konflikte wieder aufflammten, beteiligte sich der ÖRK zusammen mit seinen Partnerkirchen und -organisationen intensiv an den Anstrengungen für Frieden im Sudan. 1994/95 waren der ÖRK, die Gesamtafrikanische Kirchenkonferenz (AACC) und der Sudanesische Kirchenrat (SCC) an der Schaffung des Ökumenischen Forums Sudan, durch das Christen die sudanesischen Kirchen in ihrem Engagement für Frieden und Versöhnung unterstützen, beteiligt. All dies waren wichtige Schritte auf dem Weg zu dem 2005 unterzeichneten Umfassenden Friedensabkommen, das die Schaffung der Republik Südsudan sicherstellte.

Tveits Brief wird während der Gründungsfeier am Samstag in Juba, der Hauptstadt des neuen Staates, von seinem Vorgänger, dem ehemaligen ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Samual Kobia, verlesen werden, der als ökumenischer Sondergesandte der AACC den sudanesischen Friedensprozess begleitet.

Zur Zukunft der Region befragt erklärte Dr. Mathews George Chunakara, Direktor der Kommission der Kirchen für internationale Angelegenheiten, dass "die Herausforderungen für die sudanesischen Kirchen in der neuen Ära der Unabhängigkeit größer sein werden, da sie kreative Initiativen für Frieden und Versöhnung starten und die Menschen in den Dialogen, die sich den internen Konflikten der neuen Republik widmen, unterstützen".

Vollständiger Wortlaut des Briefes von ÖRK-Generalsekretär Tveit:
http://www.oikoumene.org/index.php?RDCT=9d82c354cd751fa54317
(in englischer Sprache)


Der Ökumenische Rat der Kirchen fördert die Einheit der Christen im Glauben, Zeugnis und Dienst für eine gerechte und friedliche Welt. 1948 als ökumenische Gemeinschaft von Kirchen gegründet, gehören dem ÖRK heute mehr als 349 protestantische, orthodoxe, anglikanische und andere Kirchen an, die zusammen über 560 Millionen Christen in mehr als 110 Ländern repräsentieren. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Der Generalsekretär des ÖRK ist Pfarrer Dr. Olav Fykse Tveit, von der (lutherischen) Kirche von Norwegen. Hauptsitz: Genf, Schweiz.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 8. Juli 2011
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Juli 2011