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KIRCHE/1221: Katrin Göring-Eckardt zieht erstes Fazit der Synode in Magdeburg (EKD)


Evangelische Kirche in Deutschland - Pressemitteilung vom 09.11.2011

"Fromm und politisch"

Katrin Göring-Eckardt zieht erstes Fazit der Synode in Magdeburg


Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Katrin Göring-Eckardt, hat am heutigen Mittwoch ein positives Fazit der 4. Tagung der 11. Synode der EKD gezogen, die am Abend mit einem Schlussgottesdienst endet.

Göring-Eckardt sagte, es habe sie sehr gefreut, dass auf dieser Synodentagung "lebhaft diskutiert" wurde. "Die Belebung der konstruktiven Streitbarkeit hat den wichtigen Themen gutgetan, die unsere Tagung geprägt haben", so die Präses. Die Synode sei "fromm und politisch" zugleich gewesen. Das spiegelte sich in den beiden zentralen Themen der Tagung. So sei mit "Leidenschaft und Energie" über das Schwerpunktthema "Missionarische Impulse" diskutiert worden. Schon die bisherige öffentliche Resonanz habe gezeigt, dass die Frage, wie der christliche Glaube in dieser Zeit "Sprache und Gestalt" gewinnen könne, aufmerksam wahrgenommen werde.

In einer krisenhaften Welt voller Verunsicherung und Beschleunigung wachse die Sehnsucht nach "Zuspruch, Entlastung und Konzentration". Deswegen gehe es um mehr als die "Bewältigung kirchlicher Mangelerscheinungen" und eine "Strategie zur Gewinnung von Mitgliedern". Das Evangelium sei der Grund, der dazu verhelfe, Krisen anders zu sehen und anders mit ihnen umzugehen. "Heilsame Unterbrechung, Trost einer verängstigten Seele und die Überwindung von Angst" seien aber nicht nur für Christenmenschen elementar. Sie gelten auch gleichermaßen für die Gesellschaft.

Neben dem Schwerpunktthema habe die Diskussion um das kirchliche Arbeitsrecht einen breiten Raum eingenommen. Hier sei ein "wirklicher Aufbruch" gelungen. Die Verabschiedung des Arbeitsrechtsregelungsgrundsätzegesetzes (ARGG) mit breiter Mehrheit habe die Tür aufgestoßen zu einem solidarischen Neuanfang bei der Praktizierung des so genannten "Dritten Weges". Aber, so betonte die Präses, dies könne nur ein erster Schritt sein, dem weitere folgen müssten. So habe der Rat der EKD bereits die Erhebung einer verlässlichen Analyse der Situation in der Diakonie durch eine Studie von unabhängiger Seite beschlossen. Entscheidend sei auch, dass Sanktionsmöglichkeiten entwickelt werden - Regelverletzungen dürfen um der Mitarbeitenden und um unserer Glaubwürdigkeit willen nicht länger toleriert werden!

Göring-Eckardt begrüßte, dass die Synode der EKD das Thema Arbeitsrecht zu einer eigenen Kundgebung unter dem Titel "Zehn Forderungen zur solidarischen Ausgestaltung des kirchlichen Arbeitsrechts" gemacht habe, die sich an die Öffentlichkeit richte und Brücken zu den Gewerkschaften baue.

Magdeburg, 9. November 2011
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick


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Quelle:
Pressemitteilung 289/2011 vom 09.11.2011
Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. November 2011