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KIRCHE/1806: Präses Schwaetzer dankt ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern (EKD)


Evangelische Kirche in Deutschland - Pressemitteilung vom 09.11.2015

"Hoffnung für eine verunsicherte Gesellschaft"

Präses Schwaetzer dankt ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern


Als Hoffnungszeichen für eine verunsicherte Gesellschaft hat die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Irmgard Schwaetzer das Engagement der rund 120.000 Ehrenamtlichen in der evangelischen Flüchtlingsarbeit gewürdigt. "Sie machen sehr praktisch deutlich, was Christentum heißt und verkündigen damit die christliche Botschaft", so Schwaetzer in ihrem Präsidiumsbericht zum Auftakt der 2. Tagung der 12. EKD-Synode am Sonntag in Bremen. "Es gehört zum christlichen Glauben von Anfang an hinzu, Gutes zu tun." Über die Verunsicherung angesichts der vielen notleidenden Menschen die derzeit nach Europa kämen, dürfe jedoch nicht mit der Illusion von schnellen Lösungen hinweggegangen werden. "Nur, wenn wir die Wirklichkeit erkennen und annehmen können, wenn wir uns nicht von der Angst überwältigen lassen, können wir auch die Kräfte mobilisieren, die wir zur Bewältigung der Krise brauchen", sagte Schwaetzer.

Verunsicherung gebe es in Deutschland allerdings nicht nur im Hinblick auf den Umgang mit Flüchtlingen. "Unsere Gesellschaft steckt mitten in einer Auseinandersetzung um die Werte des Christentums", die auch Grundwerte unserer Demokratie und der weltweiten Menschenrechte seien.

In ihrem Präsidiumsbericht ging Schwaetzer auch auf das Schwerpunktthema der laufenden Tagung ein: "Das Reformationsjubiläums 2017 gewinnt Gestalt", so die Präses. Der Blick auf die Entwicklung in den 500 Jahren nach der Reformation eröffne Einsichten, die auch für die Zukunft der Kirche nutzbar sein. "Für mich ist immer wieder spannend, wie aktiv Frauen die Gesellschaft durch den reformatorischen Aufbruch mitgestaltet haben."

Zugleich kündigte sie eine Erklärung zu den judenfeindlichen Schriften Martin Luthers an. Dass diese bereits in Bremen und nicht erst beim Reformationsjubiläum 2017 verabschiedet werde, sei angesichts des angekündigten Grußwortes des Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, umso erfreulicher.

Die 12. Synode der EKD hat erstmals einen Zukunftsausschuss eingerichtet. In diesem werden unter anderem die Ergebnisse der jüngsten Mitgliedschaftsuntersuchung ausgewertet und der Umgang mit dem demografische Wandel beraten. Dieser verändere die Arbeit der diakonischen Einrichtungen und der Gemeinden schon jetzt, so Schwaetzer. "Im Zukunftsausschuss können gesellschaftlichen Veränderungen in den Blick genommen werden, damit sich nicht nur jeder Arbeitsbereich für sich mit den Herausforderungen auseinandersetzt."

Einen Ausblick wagte Schwaetzer bereits auf das Schwerpunktthema der Synodentagung 2016. Dann werde die Zukunft Europas im Mittelpunkt stehen. "Europa ist in der gegenwärtigen Situation von nationalen Egoismen bedroht", sagte die Präses. Zu deren Überwindung müssten die Zusammenschlüsse der Kirchen ihren Beitrag leisten. Die Gegenwärtige Flüchtlingssituation zeige, dass Politik der Krisenintervention und der Befriedung von Konflikten auf die Kraft der europäischen Union angewiesen sei.


Über die Synode der EKD: Die Synode der EKD ist neben Rat und Kirchenkonferenz eines der drei Leitungsorgane der EKD. Sie tagt vom 8. bis 11. November in Bremen.

Nach der Grundordnung der EKD besteht die 12. Synode aus 120 Mitgliedern. Zu den Aufgaben der Synode zählen die Erarbeitung von Kundgebungen und Beschlüssen zu Fragen der Zeit sowie die Begleitung der Arbeit des Rates der EKD durch Richtlinien. Die Synode berät und beschließt aber auch den Haushalt und die Kirchengesetze. Geleitet wird die Synode vom Präsidium unter dem Vorsitz von Präses Irmgard Schwaetzer. Sie ist zugleich Mitglied des 15-köpfigen Rates der EKD, der in Bremen neu gewählt wird. Vorsitzender des Rates der EKD ist Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Die EKD ist die Gemeinschaft von 20 lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen. 23 Millionen evangelische Christinnen und Christen in Deutschland gehören zu einer der 15.000 Kirchengemeinden.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 217 vom 09.11.2015
Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Pressestelle
Herrenhäuser Straße 12, 30419 Hannover
Telefon: (0511) 2796-268/269/265/267, Fax: (0511) 2796-777
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Internet: www.ekd.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. November 2015

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