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KIRCHE/760: Ein Team von "Lebendigen Briefen" besucht Angola und Mosambik (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Pressemitteilung vom 20. Juli 2009

Ein Team von "Lebendigen Briefen" besucht Angola und Mosambik


Ein Team von Kirchenvertreter/innen aus Portugal, der Schweiz und Brasilien ist vom 18. bis 28. Juli auf Solidaritätsbesuch bei Kirchen, ökumenischen Organisationen und Bewegungen der Zivilgesellschaft in Angola und in Mosambik.

Die Gruppe reist als "Lebendige Briefe" im Namen des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) und wird je fünf Tage in den beiden Ländern verbringen. Angola und Mosambik weisen mehrere historische Ähnlichkeiten auf: Beide Länder erlebten Kolonialherrschaft, Befreiung, Bürgerkrieg und Wiederaufbau. Die Kirchen in den zwei Ländern setzen sich heute für Versöhnung und Gewaltüberwindung ein.

Gastgeber des ersten Teils der Reise ist der Rat der christlichen Kirchen in Angola (CICA). Nach der Unabhängigkeit von Portugal 1975 litt das Land unter einem 27-jährigen Bürgerkrieg, in dem Hunderttausende von Menschen umkamen. Wirtschaft und Infrastruktur wurden zerstört. Trotz des gegenwärtigen, durch den Wiederaufbau nach dem Krieg angekurbelten Aufschwungs lebt die Mehrheit der Bevölkerung noch immer in großer Armut.

Der Christenrat von Mosambik (CCM) wird während des zweiten Teils des Besuchs der Lebendigen Briefe als Gastgeber agieren. Unmittelbar nach der Unabhängigkeit von Portugal im Jahr 1975 wurde Mosambik in den Kampf gegen die Herrschaft der weißen Minderheit im benachbarten Südafrika und in Rhodesien (dem heutigen Simbabwe) hineingezogen. Bis zur politischen Lösung des Konflikts 1992 kamen fast eine Million Menschen durch Krieg und Hungersnöte ums Leben. Von 2000 bis 2002 wurde das Land von aufeinanderfolgenden Überschwemmungen und einer schlimmen Dürre heimgesucht. Heute erlebt es ein rasches Wirtschaftswachstum, dennoch ist die Armut noch eine weit verbreitete Plage.

"Lebendige Briefe" sind kleine ökumenische Teams, die ein Land besuchen, um den Menschen zuzuhören, aus ihren Erfahrungen zu lernen, miteinander über Konzepte zu diskutieren und zu helfen, Herausforderungen anzugehen, um so Gewalt zu überwinden, Friedensarbeit zu fördern und gemeinsam für den Frieden zu beten. Sie werden im Rahmen der ÖRK-Dekade zur Überwindung von Gewalt [1] durchgeführt und sollen die für 2011 geplante Internationale Ökumenische Friedenskonvokation [2] vorbereiten helfen.

Die ökumenische Delegation setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen:

Dr. David Valente,Generalsekretär, Evangelisch-Presbyterianische Kirche Portugals
Anja Michel, Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn, Schweiz
Marilia Schüller, Koinonia, Brasilien

ÖRK-Mitgliedskirchen in Angola:
http://www.oikoumene.org/de/mitgliedskirchen/regionen/afrika/angola.h tml

ÖRK-Mitgliedskirchen in Mosambik:
http://www.oikoumene.org/de/mitgliedskirchen/regionen/afrika/mosambik

Der Ökumenische Rat der Kirchen fördert die Einheit der Christen im Glauben, Zeugnis und Dienst für eine gerechte und friedliche Welt. 1948 als ökumenische Gemeinschaft von Kirchen gegründet, gehören dem ÖRK heute mehr als 349 protestantische, orthodoxe, anglikanische und andere Kirchen an, die zusammen über 560 Millionen Christen in mehr als 110 Ländern repräsentieren. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Der Generalsekretär des ÖRK ist Pfr. Dr. Samuel Kobia, von der Methodistischen Kirche in Kenia. Hauptsitz: Genf, Schweiz.

[1] http://gewaltueberwinden.org
[2] http://gewaltueberwinden.org/de/konvokation/about-iepc/absichten-und-konzepte.html


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Quelle:
Pressemitteilung vom 20. Juli 2009
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juli 2009