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LATEINAMERIKA/061: ÖRK ruft zu friedlicher Beilegung des Konflikts in Kolumbien auf (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Pressemitteilung vom 1. März 2010

ÖRK ruft zu friedlicher Beilegung des Konflikts in Kolumbien auf


Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat seine Mitgliedskirchen aufgerufen, sich für eine friedliche Beilegung des Konflikts in Kolumbien, die umfassende Achtung der Menschenrechte und die Beendigung des sogenannten "Kolumbien-Plans" einzusetzen.

"Der gewaltsame Konflikt in Kolumbien kann nur durch Dialog und politische Verhandlungen überwunden werden", erklärte der ÖRK-Exekutivausschuss in einem Protokollpunkt, den er am Ende seiner Tagung, die vom 23.-26. Februar in Bossey in der Nähe von Genf (Schweiz) stattfand, annahm.

In dem Protokollpunkt ruft der ÖRK-Exekutivausschuss die Kirchen in den Vereinigten Staaten auf, "ihre Regierung zur sofortigen Beendigung" des Kolumbien-Plans - eines finanziellen und militärischen Hilfsprogramms der USA zur Bekämpfung des Drogenanbaus und zur Stärkung der kolumbianischen Armee im Kampf gegen Rebellengruppen - aufzufordern.

Der ÖRK-Exekutivausschuss appelliert an die internationale Gemeinschaft, ihre Unterstützung für Kolumbien "humanitären statt militärischen Zwecken zukommen zu lassen und sich in stärkerem Maße für die Achtung der Menschenrechte in dem Land einzusetzen."

Er "ruft leitende Kirchenvertreter/innen in Kolumbien auf, ihre Anstrengungen für eine friedliche Beilegung des Konflikts, die Entwaffnung paramilitärischer Gruppen und die Wiederherstellung der Rechtsstaatlichkeit fortzusetzen".

Kolumbien durchlebe gegenwärtig "eine der weltweit schwersten humanitären Krisen", erklärte der ÖRK-Exekutivausschuss. Als Ergebnis des bereits seit mehr als fünf Jahrzehnten andauernden Konflikts "haben Tausende von Menschen ihr Leben verloren" und "Millionen von Menschen, vor allem Ureinwohner, Afrokolumbianer und Bauern, werden gewaltsam aus ihrer Heimat vertrieben".

Unter Hinweis auf die langjährige "Unterstützung des ÖRK für das Ringen des kolumbianischen Volkes um eine Beendigung des bewaffneten Konflikts" ruft der Exekutivausschuss die Mitgliedskirchen des Rates zu "Gebeten und konkreten Akten der Solidarität" auf.

Vollständiger Text des Protokollpunktes des ÖRK-Exekutivausschusses zur Gewalt in Kolumbien (auf Englisch):
http://www.oikoumene.org/de/dokumentation/documents/oerk-exekutivausschuss/bossey-february-2010/minute-on-violence-on-colombia.html

ÖRK-Mitgliedskirchen in Kolumbien
http://www.oikoumene.org/de/mitgliedskirchen/regionen/lateinamerika/kolumbien.html


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Der Ökumenische Rat der Kirchen fördert die Einheit der Christen im Glauben, Zeugnis und Dienst für eine gerechte und friedliche Welt. 1948 als ökumenische Gemeinschaft von Kirchen gegründet, gehören dem ÖRK heute mehr als 347 protestantische, orthodoxe, anglikanische und andere Kirchen an, die zusammen über 560 Millionen Christen in mehr als 110 Ländern repräsentieren. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Der Generalsekretär des ÖRK ist Pfr. Dr. Samuel Kobia, von der Methodistischen Kirche in Kenia. Hauptsitz: Genf, Schweiz.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 1. März 2010
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. März 2010