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STANDPUNKT/284: Plädoyer für Gottbezug in der EU-Verfassung (idw)


Ruhr-Universität Bochum - 24.05.2007

Säkularisierung schützen - Tradition bewahren

RUB-Theologe plädiert für Gottbezug in der EU-Verfassung
Säkularisierung bereits in der Hebräischen Bibel angelegt


"Der säkulare Mensch bedarf der Religion, um nicht dem Götzen des Konsums zu verfallen. Der säkulare Staat bedarf aus diesem Grund der Kirchen als Gegenüber, um seine Säkularität zu sichern. Der Gottesbezug in einer Verfassung schützt davor, die Verfassung zu verabsolutieren." Diese These vertritt der Bochumer Neutestamentler Prof. Dr. Peter Wick (Evangelisch-Theologische Fakultät) in der heutigen Ausgabe des Rheinischen Merkur. Wick leitet diese These aus dem jüdisch-christlichen Erbe ab und erläutert in seinem Beitrag, wie Säkularisierung als fortschreitender Prozess bereits in der Hebräischen Bibel und der Zentralisierung des Kultes in Jerusalem angelegt ist. Er plädiert in seinem Beitrag für einen Gottesbezug in der EU-Verfassung: "Die EU wird daher, um ihre Säkularität zu schützen, einen Gottesbezug in ihrer Verfassung nicht umgehen können; denn ein Gottesbezug bezeugt und bestimmt gerade das, was die EU nicht werden will, weil es außerhalb von ihr bleiben soll: heilig, sakral, kultisch."

Irdisch, begrenzt, menschlich

Nach Wick ist der "Gottesbezug nicht primär Ausdruck der Dankbarkeit gegenüber Gott oder historische Rückschau, sondern sichert, dass die EU und ihre Verfassung etwas Irdisches, Begrenztes und Menschliches ist und bleiben will - und dass dies gut so ist." Der Beitrag von Wieck im Rheinischen Merkur ist eine gekürzte Fassung eines Vortrags, den er auf der Tagung "Dialektik er Aufklärung" im Februar in Bochum gehalten hat; der Tagungsband wird zur Zeit vom Institut für Philosophie der Ruhr-Universität Bochum vorbereitet.

Weitere Informationen
Prof. Dr. Peter Wick, Lehrstuhl für Exegese und
Theologie des Neuen Testaments;
Geschichte des Urchristentums,
Evangelisch-Theologische Fakultät der
Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/32-23103
E-Mail: peter.wick@rub.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution2


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Ruhr-Universität Bochum, Dr. Josef König, 24.05.2007
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Mai 2007