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BUCHTIP/048: Kultureller Austausch durch heilige Texte - Sammelband zu frühen Koranübersetzungen (idw)


Ruhr-Universität Bochum - 01.10.2012

Kultureller Austausch durch heilige Texte:
Sammelband zu frühen Koranübersetzungen erschienen

RUB-Philologe veröffentlicht Ergebnisse zweier Workshops



Der Bochumer Altphilologe Prof. Dr. Reinhold Glei vom Lehrstuhl für Lateinische Philologie hat einen Sammelband mit europäischen und außereuropäischen Fallstudien zu frühen Übersetzungen des Korans herausgegeben. Der Sammelband geht auf die Beiträge zweier Workshops an der Ruhr-Universität Bochum zurück, die jeweils im Frühjahr 2010 und 2011 im Rahmen des Käte Hamburger Kollegs "Dynamiken der Religionsgeschichte zwischen Asien und Europa" stattfanden. Das Werk ist im Wissenschaftlichen Verlag Trier erschienen.


Das Problem sich ausbreitender Religionen

Sich ausbreitende Religionen stehen vor dem Problem, ihre heiligen Schriften in die Sprache(n) der neu gewonnenen Gebiete übersetzen zu müssen. Aber auch Angehörige anderer Religionen haben ihrerseits oft ein Interesse an Übersetzungen, um eine intellektuelle Auseinandersetzung führen zu können. Daher sind Übersetzungen ein wichtiger Gegenstand, um den kulturellen Austausch und den interreligiösen Dialog zwischen religiösen Gemeinschaften zu erforschen. "Dieser Dialog erfreut sich in letzter Zeit verstärkter Aufmerksamkeit und ist auch für die gegenwärtige gesellschaftliche Diskussion von großer Bedeutung", sagt Prof. Glei.


Interreligiöse Diskussionen ermöglichen

Der Sammelband versucht, das Feld in einer gewissen Breite auszuleuchten. Er enthält Beiträge zu Koranübersetzungen, die nicht primär von islamischer Seite initiiert, sondern von nichtmuslimischen Gelehrten verfasst oder angeregt wurden, um eine interreligiöse Diskussion zu ermöglichen. Behandelt werden einerseits die ersten Übersetzungen des Korans ins Griechische, Lateinische und Hebräische, aber auch die ersten Übertragungen in moderne Sprachen wie Spanisch, Französisch, Deutsch, Russisch und Japanisch.


Das Käte Hamburger Kolleg

Forschungsgegenstand des Bochumer Käte Hamburger Kollegs sind die Dynamiken der Entstehung und Verbreitung von Religionen, die wechselseitigen Durchdringungen religiöser Traditionen und deren Verdichtungen in den komplexen Gebilden der sogenannten "Weltreligionen" im euro-asiatischen Raum.


Die Autoren

Reinhold Glei (Bochum), Matthias M. Tischler (Dresden), Ulisse Cecini (Bochum), Consuelo López-Morillas (Bloomington, Indiana), Benedikt Jeßing (Bochum), Aleida Paudice (Cambridge, UK), Annette Gerstenberg (Bochum), Mirja Lecke (Bochum), Hans Martin Krämer (Bochum)


Titelaufnahme

R.F. Glei, Hg. (2012): Frühe Koranübersetzungen. Europäische und außereuropäische Fallstudien, Bochumer Altertumswissenschaftliches Colloquium, Band 88, Wissenschaftlicher Verlag Trier, ISBN 978-3-86821-405-5


Angeklickt

Käte Hamburger Kolleg "Dynamiken der Religionsgeschichte zwischen Asien und Europa"
http://www.khk.ceres.rub.de/

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution2

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Ruhr-Universität Bochum, Dr. Josef König, 01.10.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Oktober 2012