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MELDUNG/034: Akademie der Weltreligionen - Förderung für Forschungsprojekt zu "Religion und Dialog" (idw)


Universität Hamburg - 30.01.2013

Akademie der Weltreligionen:
3 Millionen Euro für Forschungsprojekt zu "Religion und Dialog"

Das Bundesforschungsministerium hat für das internationale Forschungsprojekt "Religion und Dialog in modernen Gesellschaften" der Akademie der Weltreligionen an der Universität Hamburg gut 3 Millionen Euro bewilligt.



Das Projekt beginnt am 1. Februar 2013 und will in den kommenden fünf Jahren grundlegende Erkenntnisse über die Möglichkeiten und Grenzen des Dialogs zwischen den Religionen gewinnen. Das Forschungsteam wird aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern christlichen, muslimischen, jüdischen, buddhistischen und alevitischen Glaubens bestehen. Schwerpunkt der Untersuchungen ist Hamburg, darüber hinaus werden Metropolregionen im Rhein-Ruhr-Gebiet sowie in Skandinavien und Großbritannien einbezogen. Der Präsident, Prof. Dr. Dieter Lenzen: "Ich freue mich sehr über diesen Erfolg. Mit den Fördermitteln kann die Akademie der Weltreligionen jetzt einer Fragestellung nachgehen, die für Deutschland als Einwanderungsland mit einer religiös außerordentlich heterogenen Bevölkerung von großer Bedeutung ist. Der interreligiöse Dialog wird dazu beitragen, dass die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes tolerant, friedfertig und zukunftsorientiert miteinander umgehen."

Durch die zunehmende religiöse Vielfalt moderner Gesellschaften gewinnt der Dialog zwischen den Religionen für das Zusammenleben der Menschen unterschiedlicher Kulturen und Konfessionen eine entscheidende Bedeutung. Das Forschungsprojekt wird sich deshalb vor allem mit zwei Aspekten befassen: Zum einen mit der Frage, wo sich in den Kerntexten von Religionen eine Bereitschaft oder sogar eine Notwendigkeit für den Dialog mit Menschen anderer Glaubensrichtungen findet. Zum anderen soll untersucht werden, was Menschen unterschiedlicher Religion und Weltanschauung voneinander denken und warum sie Dialog für wichtig oder für problematisch erachten. Ziel ist es, den Dialog zu stärken und Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit in Frage zu stellen. Darüber hinaus will das Projekt herausfinden, wo und wie der interreligiöse Dialog bereits gelingt und wo noch weitere Anstrengungen notwendig sind.

Die Akademie der Weltreligionen wird für das Projekt acht neue Stellen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern besetzen, so dass ein neuer Arbeitsbereich entstehen wird, in dem in Hamburg insgesamt 15 Personen arbeiten. Sieben weitere werden bei den Projektpartnern in Oslo und Stockholm, in London sowie in Duisburg-Essen tätig sein. Erste Ergebnisse der Untersuchungen werden für 2014 erwartet.

Die Akademie der Weltreligionen wurde im Juni 2010 gegründet. Sie baut auf dem Interdisziplinären Zentrum "Weltreligionen im Dialog" auf, das sich seit 2006 unter Beteiligung von international renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit verschiedenen Religionen auseinandersetzt. Die Akademie der Weltreligionen unter Leitung von Prof. Wolfram Weiße ist interdisziplinär aufgestellt. Ihr Ziel ist die Etablierung von interreligiösem Dialog in Forschung und Lehre. Beteiligt sind Professorinnen und Professoren der Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, der Fakultät für Geisteswissenschaften sowie der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Angesiedelt ist die Akademie an der Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution109

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Hamburg, Birgit Kruse, 30.01.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Februar 2013