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BUNDESLIGA/540: Frauen - 6. und 7. Runde (SB)



Als einziges ungeschlagenes Team in der Frauenbundesliga setzte der amtierende Champion Schwäbisch Hall auch am vergangenen Spielwochenende seine Erfolgsgeschichte in der laufenden Saison fort. Dabei war vor allem das Match am Samstag gegen das starke Team von der Elbe nicht ohne Brisanz. Die Hanseatinnen konnten am Spitzenbrett remisieren und an Brett 2 durch Judith Fuchs gar einen vollen Punkt gegen Irina Bulmaga einfahren. Doch die beiden Schlußbretter machten den Unterschied zugunsten von Schwäbisch Hall. Hier konnten Karina Ambartsumova und Iva Videnova ihre Konkurrenz ausschalten und so den knappen 3,5:2,5-Sieg sicherstellen. Der Sonntag stellte dann keine große Herausforderung dar. Gegen das Schlußlicht Kiel gab es einen leichten 5,5:0,5-Erfolg, so daß Schwäbisch Hall weiterhin die Tabelle mit 14 Mannschafts- und 35,5 Brettpunkten anführt.

Da Hamburg Federn lassen mußte und Baden-Baden einen bequemen Terminplan hatte, der mit 5:1 gegen Lehrte und 5,5:0,5 gegen Erfurt sicher abgearbeitet wurde, verbesserte sich das Team aus der alten Residenzstadt auf Platz 2 mit 13 Mannschafts- und 31 Brettpunkten. Nominell gilt Baden-Baden für Schwäbisch als einziger ernstzunehmender Rivale auf den Titel, doch das 3:3 aus Runde 5 gegen Bad Königshofen könnte sich am Ende als Stolperstein erweisen.

Die Damen aus Hamburg hatten sich von der Niederlage gegen Schwäbisch Hall gut erholt und bestätigten am Sonntag gegen die Schachfreunde Deizisau ihre starke Form in der Saison mit einem 3,5:2,5 Erfolg, der ihnen Platz 3 garantierte. Hier hatten sich vor allem Filiz Osmanodja und Monika Socko ausgezeichnet, derweil Judith Fuchs diesmal gegen Inna Gaponeno den kürzeren zog. Bemerkenswert aus Sicht der Hanseatinnen war das hart erkämpfte Unentschieden von Diana Baciu gegen die deutsche Nationalspielerin Zoya Schleining. Wenn es weiter so gut läuft für Hamburg, könnte am Saisonende sogar ein Medaillenrang - wenigstens Bronze - möglich sein.

Platz 4 in der Tabelle behauptete Bad Königshofen. Gegen die Rodewischer Schachmiezen reichte es zwar nur zu einem 3:3-Unentschieden. Dafür gab es ein sonntagliches 5:1 gegen Weißblau Allianz Leipzig. Vier Siege, zwei Unentschieden und eine Niederlage in der Saison können sich zeigen lassen.

Auf den nächsten Rang folgt Deizisau. Die knappe Niederlage am Sonntag gegen Hamburg hat sicherlich geschmerzt, doch am Samstag gegen Kiel fuhr das Team einen ungefährdeten 5:1-Erfolg ein. Deizisau hat die Spiele bisher stets kampfesmutig und konsequent bestritten. Von den sieben Begegnungen endeten vier mit einem Sieg und drei mit einem Verlust.

Auch Rodewisch auf Rang 6 hatte die Saison mit großem Ehrgeiz bestritten: drei Siege und zwei Niederlagen. Doch am letzten Spielwochenende kamen nun zwei Mannschaftsremisen hinzu. Sowohl gegen Bad Königshofen als auch am Sonntag gegen Hofheim ging es über ein 3:3 nicht hinaus. Dank der Ausgewogenheit des Kaders blieb ihnen allerdings auch der Kellersturz erspart.

Negativ bilanziert ist Lehrte auf Rang 7. Die Niederlage am Samstag gegen Baden-Baden war bereits die vierte der Saison. Den dritten Sieg der Spielzeit holte sich das Team am Sonntag gegen Karlsruhe mit einem klaren 4,5:1,5. Der Klassenerhalt dürfte kein Thema sein.

Die Schachfreunde aus Karlsruhe konnten am Samstag ein 3:3 gegen Erfurt herausholen, hatten dafür allerdings tags darauf gegen Lehrte das Nachsehen. Immerhin: Rang 8 sollte bis zum Saisonende fürs Oberhaus reichen.

Neuling Hofheim hatte am letzten Wochenende zweifachen Grund zur Freude. Am Samstag fuhr die Mannschaft gegen Leipzig den ersten Saisonsieg mit 3,5:2,5 ein und am Sonntag gab es immerhin ein 3:3-Remis gegen Rodewisch. Nach bisher fünf Niederlagen war dies ein doppeltes Aufatmen und vielleicht ein Ausblick auf eine zweite Saison in der Top-Liga der Frauen.

Für die restlichen drei Mannschaften sieht es dagegen recht düster aus. Leipzig kassierte wieder einmal zwei Niederlagen, kann aber immerhin im bisherigen Konto auf einen Saisonsieg verweisen, was weder Erfurt noch Kiel vergönnt waren. Erfurt erzielte am Samstag zwar ein Unentschieden gegen Karlsruhe - die Niederlage anderntags gegen Baden-Baden war zuvor kein Staatsgeheimnis -, doch der vorletzte Platz in der Tabelle mit nur zwei Remisen auf der Habenseite ist mehr als bedenklich, der Erhalt in der Liga fast schon zum Wunschtraum erblaßt. Daß Kiel als Liga-Neuling und Schlußlicht mit bisher sechs Niederlagen und einem Unentschieden nicht groß auf die Zukunft setzen kann, dürfte klar sein. Man hat, wie es so schön heißt, Erfahrungen gesammelt.


Runde 6, am 27.1.2018

SV Weißblau Allianz Leipzig - SV Hofheim 2,5:3,5
Rodewischer Schachmiezen - SC Bad Königshofen 3:3
SV Medizin Erfurt - Karlsruher SF 3:3
SK Lehrte - OSG Baden-Baden 1:5
Hamburger SK - SK Schwäbisch Hall 2,5:3,5
SK Doppelbauer Kiel - Schachfreunde Deizisau 1:5


Runde 7, am 28.1.2018

SC Bad Königshofen - SV Weißblau Allianz Leipzig 5:1
SV Hofheim - Rodewischer Schachmiezen 3:3
Schachfreunde Deizisau - Hamburger SK 2,5:3,5
SK Schwäbisch Hall - SK Doppelbauer Kiel 5,5:0,5
OSG Baden-Baden - SV Medizin Erfurt 5,5:0,5
Karlsruher SF - SK Lehrte 1,5:4,5


 Stand nach der 7. Runde: 
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
SK Schwäbisch Hall
OSG Baden-Baden
Hamburger SK
SC Bad Königshofen
Schachfreunde Deizisau
Rodewischer Schachmiezen
SK Lehrte
Karlsruher SF
SV Hofheim
SV Weißblau Allianz Leipzig
SV Medizin Erfurt
SK Doppelbauer Kiel
7
6
6
4
4
3
3
2
1
1
0
0
14
13
12
10
8
8
6
5
3
2
2
1
35.5  
31  
30  
27,5
25,5
24,5
18  
16,5
11,5
12,5
10  
9,5

29. Januar 2018


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