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SCHACH-SPHINX/02643: Aus dem Winterschlaf erwacht (SB)


Die sizilianische Drachenvariante hat allen Anfechtungen bisher mutig die Stirn geboten. Auch wenn sie zwischenzeitlich nahezu aus der Großmeisterpraxis verschwunden war, kehrte sie nach einer Phase der Genesung und Neubesinnung doch wieder auf die Bretter zurück. Einen wesentlichen Anteil an dieser Renaissance hatten Ende der Siebziger Jahre junge aufgeschlossene Großmeister aus englischen Kreisen, die wertvolle Neuerungen fanden und den Drachen wieder aus seinem Winterschlaf erweckten. Seitdem wütete der Drache in den Tälern und Gipfeln der Schachweisheit und ließ sich von keinem glänzenden Ritter mehr vertreiben. Im heutigen Rätsel der Sphinx trat solch ein Schwertmann auf, brachte ein Figurenopfer und glaubte nun, die schwarze Stellung im Sturm nehmen zu können. Freilich verfügte der Drache noch über einen gefährlichen Biß, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02643: Aus dem Winterschlaf erwacht (SB)

Kopp - Bauer
Fernpartie 1979

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Wie schwach und zerbrechlich sind doch die Werke aus Menschenhand. Weiß spielte 1.Sd5xf6! und Schwarz kapitulierte. Zu Recht, denn 1...Lg7xf6? 2.Db4-b8! Dd8xb8 3.Lb2xf6# wird matt und 1...Sc5-d3 scheitert an 2.Lc4xd3 Lg7xf6 3.Db4-h4! Kh8-g7 4.f2-f4 mit leichtem Endspielsieg für Weiß. Den zähesten Widerstand hätte noch 1...d6-d5 2.Sf6xd5 Lc6xd5 3.Db4-d2! Sc5-b7 4.Lb2xg7+ Kh8xg7 5.Dd2xd5 Dd8xd5 6.Lc4xd5 Sb7xa5 geboten. Doch nach 7.f2-f4 gewinnt Weiß, da der schwarze Springer am Brettrand gefesselt bleibt.


Erstveröffentlichung am 27. April 1999

12. Februar 2010