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SCHACH-SPHINX/02768: Adept des Abenteurertums (SB)


Wie Perlen lassen sich die Partien des am 28. Juni 1992 verstorbenen Ex-Weltmeisters Michael Tal zu einer unvergeßlichen Kette zusammenlegen. Kaum ein anderer Schachgroßmeister hatte der Nachwelt derartig schöne Kombinationssiege hinterlassen wie eben der "Zauber aus Riga". Sein Stil war so komplex, so auf seine ganz persönliche Neigung für das Heraufbeschwören von Komplikationen angelegt, daß er keinen Nachfolger fand und wohl auch keinen finden konnte. Individualität zeichnete ihn ganz und gar aus. Feind war er allem Schablonenhaften und dem Lärm der Hauptstraßen. So ging er früh eigene Wege. Sein Denken und Schaffen liebte das Abenteuer. Ob ein Figurenopfer bis zur letzten Konsequenz korrekt war, kümmerte ihn wenig. Hauptsache, die daraus entstehenden Stellungsbilder boten Stoff für interessante Gedankengänge und Möglichkeiten. Im heutigen Rätsel der Sphinx war Tals Kombination mit den schwarzen Steinen bis zur letzten Stelle hinter dem Komma einwandfrei, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02768: Adept des Abenteurertums (SB)

Toran - Tal
Bad Oberhausen 1961

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der junge Ungar Kirjak glaubte sich fern aller Gefahr, als er 1...Dd6- d7? zog, doch sein König hing nun plötzlich in einem unzerreißlichen Mattnetz fest: 2.Te1-e7!! - ein grandioses Ablenkungsopfer, um das Feld h3 freizubekommen - 2...Dd7xe7 - keine Rettung versprach der Rückzug wegen 2...Dd7-d6 3.Te7-e6 - 3.Dc2xh7+! Kh8xh7 4.Tf3-h3+ und Schwarz gab einen Zug vor dem Ende auf.


Erstveröffentlichung am 08. Juni 1999

26. März 2010