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SCHACH-SPHINX/02819: Kommunikativer Schlüssel (SB)


Nichts ist interessanter, als nach einer beendeten Partie in die feinere Analyse zu gehen. Alle Züge, die in der Auseinandersetzung mit dem Kontrahenten an die Ufer der Gedanken gespült wurden, werden nun eingehend auf ihren Wert überprüft. Nicht selten entdeckt man dabei ungleich stärkere Fortsetzungen als die in der Partie gemachten. Für die Schachspieler aller Klassen ist gerade dieses Gespräch von eminenter Wichtigkeit. Es schärft die Sinne für die nächste Partie, hilft Unklarheiten zu bereinigen und neue Ideen zu entfalten. Das als wortkarg allzu oft gebrandmarkte Schachvolk ist eines der gesprächigsten überhaupt. Nur während der Partie ist Stillschweigen geboten aus leicht nachvollziehbaren Gründen. Die Stellung im heutigen Rätsel der Sphinx stammt aus den Analysestunden nach einer Bundesliga- Begegnung. Weiß hätte sie erreicht, wenn er im 21. Zug die bessere Fortsetzung gewählt hätte, um dann nämlich mit einer spritzigen Opferkombination eine Gewinnposition herbeiführen zu können, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02819: Kommunikativer Schlüssel (SB)

Chandler - Haba
Bundesliga 1992

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Auch Flötentöne können sehr überzeugend sein, manchmal sind sie unwiderstehlich: 1...Ke6-f5 2.g3-g4+! Kf5xe4 3.Sd3-f2+! Ke4xf4 4.Td1- g1 und Schwarz gab auf wegen der Mattdrohung 5.Lc3-d2# und auf 4...e5- e4 gewinnt 5.Sf2-h3# Eine bravouröse Leistung des seinerzeit 72jährigen!


Erstveröffentlichung am 24. Juni 1999

12. April 2010