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SCHACH-SPHINX/02856: Remis wegen Zeitnot (SB)


Stefan Kindermann zählt zwar zu den besten Spielern Deutschlands und hat auch einige Male für die bundesdeutschen Farben bei Olympiaden gespielt, aber von Geburt her ist er Österreicher. Den Titel des Großmeisters hat er schon länger, und wer seine Partien nachspielt, wird wissen, daß sein Stil gespickt ist von taktischem Granatfeuer. Laue Varianten sind seine Sache nicht. Er liebt die Nähe zum Sturm. Auf dem Brett muß es turbulent zugehen, sonst fühlt er sich nicht wohl. Mitunter allerdings kommen auch ihm die besten Fortsetzungen erst nach der Partie in den Sinn wie im heutigen Rätsel der Sphinx, wo er mit den schwarzen Steinen gegen den dänischen Großmeister Nielson stritt. Ein Figurenopfer hatte Kindermann bereits gebracht und dafür eine vielversprechende Angriffsstellung erlangt. Leider verbrauchte er bis dahin viel Bedenkzeit und so begnügte er sich nun mit einem Dauerschachremis durch 1...Dg5-h4+ 2.Kf2-g1 Dh4-g4+ 3.Kg1-f2 Dg4-h4+ usw. Ein Jammer, Wanderer, denn bei genügender Zeit hätte er ganz gewiß die Siegeskombination noch am Brett gefunden.



SCHACH-SPHINX/02856: Remis wegen Zeitnot (SB)

Nielsen - Kindermann
Österreich 1998

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Für einen Moment schienen die Gesetze der Schachlogik außer Kraft gesetzt worden zu sein. Natürlich nicht wirklich, denn sie erreichten den Gipfelpunkt des Denkbaren, und in solchen Augenblicken erfaßt einen der Schwindel. Schwarz gab sich nach 1.Tf1-f7+!! sofort geschlagen. Damenverlust oder Matt ließen keine andere Alternative zu: 1...Ld5xf7 2.Df8-g7# oder 1...De8xf7 2.Df8-h8# bzw. 1...Te7xf7 2.Df8xe8 usw.


Erstveröffentlichung am 06. Juli 1999

24. April 2010