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SCHACH-SPHINX/02885: Doppelter Boden einer Datenbank (SB)


Als Garry Kasparow in New York entgegen seines Versprechens, die Ehre der Menschheit zu retten, gegen das Computerprogramm Deeper Blue verloren hatte, meldeten sich aus dem Lager seiner Großmeisterkollegen sogleich eine Handvoll Spieler, die wiederum Kasparows Ehre retten wollten, indem sie den siegreichen Computer sogleich herausforderten. Auch die Damenweltmeisterin Zsuzsa Polgar befand sich unter den Ehrenrettern. Deeper Blue und IBM winkten jedoch ab und sonnten sich im Erfolg. Computerschach ist seitdem groß im Kommen. In vielen Turnieren starten die Cromgehäuse wie im besten Science Fiction, oder veranstalten Duelle mit menschlichen Kontrahenten wie jüngst in Dortmund, wo "Fritz" sich mit dem FIDE-Weltmeister Anatoli Karpow schlug. Die Partie endete remis. Übrigens erlitt Zsuszas Schwester Judit im April dieses Jahres in Budapest eine 2,5:5,5-Schlappe gegen Fritz bei acht Partien. In absehbarer Zeit wird wohl niemand mehr die Menschenehre retten können, weil der menschliche Verstand nicht mehr ausreicht. Im heutigen Rätsel der Sphinx ging es freilich noch recht menschlich und ehrenhaft zu. Judit Polgar mit Weiß schlug den US- Meister Christiansen auch ohne den doppelten Boden einer umfangreichen Datenbank, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02885: Doppelter Boden einer Datenbank (SB)

J. Polgar - Christiansen
San Francisco 1991

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Weiß hätte sich den ganzen Budenzauber sparen können und mit 1.Ta1-b1 d5-d4 2.Le3-f4 d4-d3 3.Tc1-c7! De7-f6 4.Lf4xh6! Kh7xh6 5.Dg4-h3+ Kh6- g5 6.Tc7-c5+ ungleich effektvoller und direkter gewinnen können.


Erstveröffentlichung am 13. Juli 1999

04. Mai 2010