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SCHACH-SPHINX/03115: Unscheinbarer Köder (SB)


Der Amerikaner Marshall war beispielsweise ein Spieler, der in der Eröffnungsphase nicht selten kleine Fallen installierte, nichts Großartiges, und kein Großmeister fiel darauf rein, aber es bereitete ihm offenbar eine diebische Freude, solche Möglichkeiten aufzudecken. Kurzpartien sind in der Regel die Resultate ebensolch geglückten Fallenspiels. Und weil sich hin und wieder doch Opfer finden, läßt man diese Gelegenheiten nur ungern vorbeiziehen, zumal wenn sie mit keinen positionellen Nachteilen verbunden sind. Im heutigen Rätsel der Sphinx war Weiß am Zuge. Der schwarze c4-Bauern war eigentlich ungenügend gedeckt. Dennoch spielte Weiß nun 1.Sb1-a3. Hatte er hinter die Maske des Bauernköders geblickt, Wanderer? Was wäre denn auf 1.Lf1xc4? gefolgt?



SCHACH-SPHINX/03115: Unscheinbarer Köder (SB)

Tschernin - Horvath
Österreich 1998

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der schwarze Angriff war nicht nur besser organisiert, er kam auch schneller ans Ziel: 1...Tf8-c8! 2.f4-f5 b4-b3 3.f5xe6 f7xe6 4.a2xb3 a4xb3 5.c2-c3 und Weiß gab gleichzeitig auf, ohne sich 5...Db5-a4 6.Kc1-d1 Da4-a1+ 7.Kd1-e2 Tc4-e4+ 8.Tf3-e3 Tc8-f8 zeigen zu lassen.


Erstveröffentlichung am 28. September 1999

20. Juli 2010